Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Last Witch Hunter |
Genre: | Fantasy, Abenteuer, Action |
Regie: | Breck Eisner |
Kinostart: | 22.10.2015 |
Produktionsland: | USA 2015 |
Laufzeit: | ca. 106 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.TheLastWitchHunter-Film.de |
Vor vielen Jahrhunderten gelang es dem Hexenjäger Kaulder (Vin Diesel), die mächtige Hexenkönigin (Julie Engelbrecht) zu vernichten, nur um von ihr mit dem Fluch des ewigen Lebens belegt zu werden. Seitdem kämpft er unablässig für die Bruderschaft Axt & Kreuz, um die Menschheit auch weiterhin vor den dunklen Mächten der Hexen zu beschützen. An seiner Seite kämpft dabei stets ein geistlicher Gefährte, ein sogenannter Dolan. Als Dolan der 36. (Michael Caine) mit einem todbringenden Fluch belegt wird, ist Kaulder klar, dass die Hexen etwas ganz Großes planen. Gemeinsam mit Dolan dem 37. (Elijah Wood) und der Hilfe der jungen Hexe Chloe (Rose Leslie) zieht er in den Kampf, um Dolan den 36. Zu retten und die Menschheit vor der Rückkehr der Hexenkönigin zu bewahren. Doch gegen die stetig wachsende Hexen-Armee scheint selbst Kaulder machtlos zu sein…
Mit "The Last Witch Hunter" möchte Vin Diesel nach "Fast & Furious", "Riddick" und "xXx" (der in Kürze fortgesetzt wird) ein weiteres Franchise starten, das seine Fans in Scharen in die Kinos locken soll. Ob das gelingt, darf durchaus bezweifelt werden. Denn auch wenn die actionlastige Hexenjagd durchaus einen gewissen Unterhaltungswert zu bieten hat, so ist der neue Film von "The Crazies"-Regisseur Breck Eisner doch nicht viel mehr, als ein trashiges B-Movie. Neben einigen atmosphärischen Bildern von New York, einer kleinen Prise Selbstironie und einer interessanten Nebenfigur, die von Rose Leslie ("Game of Thrones") überzeugend dargestellt wird, dominieren hier klischeehafte Dialoge, recht hölzernes Spiel und enorme Logiklöcher das Geschehen. Und auch die nur bedingt gelungenen Special-Effects können da nur wenig rausreißen.
Sicherlich, das Ganze ist eine Fantasy-Geschichte, da sollte man es mit der Logik nicht ganz so genau nehmen. Doch wenn die Figuren sehr eindimensional gezeichnet sind und die Dialoge an Flachheit kaum zu unterbieten sind, wodurch sich der Zuschauer dann auf andere Aspekte des Films konzentriert, dann fällt der Mangel an Logik eben auch bei fantastischen Geschichten deutlicher auf. Auch wenn Eisner rein handwerklich vieles richtig macht, so sind das Drehbuch (an dem tatsächlich drei Autoren gearbeitet haben), die Effekte und die Schauspieler einfach zu schwach, um dem Film die Spannung und die Coolness zu verleihen, die es für einen großen Erfolg nötig gewesen wären.
Sicherlich, Vin Diesel ist zumindest in den Szenen, in denen er nicht mit angeklebten Bart gegen die Hexenkönigin kämpfen muss, auch hier wieder extrem cool. Und ihm ist es dann auch zu verdanken, dass einige an sich völlig blödsinnige Momente richtig viel Spaß machen. Doch auch ein Diesel kann letztendlich den Karren hier nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Und es müsste schon mit Hexenwerk zugehen, wenn es dieses Werk schafft, die Kinocharts zu stürmen. Wer einfach kurzweiligen Fantasy-Spaß der sehr einfach gestrickten Art sucht und sich über flache Dialoge und abgenutzte Klischees nicht aufregt, sondern amüsiert, der kann aber trotz aller Schwächen getrost mit Vin Diesel auf Hexenjagd in New York gehen. Wer aber schon "Hänsel & Gretel: Hexenjäger" unerträglich doof fand, der sollte auch um dieses Werk einen großen Bogen machen!
Ein Artikel von Sebastian Betzold