Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Peanut Butter Falcon |
Genre: | Komödie, Drama |
Regie: | Tyler Nilson, Michael Schwartz |
Kinostart: | 19.12.2019 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 97 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.tobis.de/ |
Obwohl er erst 22 Jahre alt ist, lebt Zak (Zack Gottsagen) schon im Altersheim. Hierher wurde er aufgrund seines Down-syndroms verfrachtet. Doch Zak träumt davon, ein ganz normales Leben zu führen und Karriere als Profi-Wrestler zu machen. Bislang ist jeder Fluchtversuch gescheitert, nicht zuletzt, da Zaks Betreuerin Eleanor (Dakota Johnson) immer ein Auge auf ihn hat. Doch eines Nachts gelingt es dem jungen Mann tatsächlich, sich unbemerkt vom Gelände zu schleichen. Auf seinem Weg zu seinem großen Wrestling-Idol Salt Water Redneck (Thomas Haden Church) trifft Zak auf Tyler (Shia LaBeouf), der gerade selber auf der Flucht vor einer Gruppe rachsüchtiger Fischer ist. Obwohl Tyler eher ein Einzelgänger ist, erlaubt er Zak, ihn zu begleiten. Und schon bald werden aus den ungleichen Männern echte Freunde, deren gemeinsame Reise aber jäh beendet zu sein scheint, als Eleanor sie einholt…
"The Peanut Butter Falcon", das Regiedebüt des Duos Tyler Nilson und Michael Schwartz, nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise voller Humor und Poesie, eingetaucht in wundervolle Bilder und getragen von tollen Darstellern. Allen voran Zack Gottsagen, der mit diesem Film sein Kinodebüt gibt. Tyler Nilson lernte den jungen Mann vor ein paar Jahren bei einem Workshop für Schauspieler mit Behinderungen kennen. Gottsagens Charisma und Selbstbewusstsein imponierte ihm derart, dass er ihm gemeinsam mit Michael Schwartz die Geschichte des Wrestling-Fans Zak auf den Leib schrieb.
Mit subtilem Humor und fernab jedweder Klischees ist ein bewegender Film über Freundschaft entstanden, ein mitreißendes wie unterhaltsames Plädoyer für die Kraft der Träume und die Freiheit aller Menschen. Mit sensiblem Händchen schaffen es die Filmemacher, sich nicht ausschließlich auf Zak zu konzentrieren, sondern auch die übrigen Figuren interessant zu zeichnen. Das fängt bei dem Kleinganoven Tyler an, der von Shia LaBeaouf ruppig, aber doch irgendwie sehr sympathisch verkörpert wird. Aber auch Eleanor oder der ehemalige Wrestler Salt Water Redneck – zwei Figuren, die leicht zu wandelnden Klischees hätten verkommen können – dürfen eine angenehme Vielschichtigkeit offenbaren.
"The Peanut Butter Falcon" ist einer dieser amerikanischen Indie-Perlen, die einem sofort das Herz erwärmen und nach denen man sich einfach wohlfühlt. Ein Film, der uns zeigt, wie wichtig es ist, zu träumen und dass dann, wenn wir unser Herz öffnen, etwas ganz Wunderbares daraus entstehen kann. Und genau deshalb gibt es für diesen kleinen Film ein großes: Absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold