Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Prodigy |
Genre: | Horror, Mystery |
Regie: | Nicholas McCarthy |
Kinostart: | 07.02.2019 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 92 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Als Sarah (Taylor Schilling) ihren Sohn Miles das erste Mal im Arm hält, ist sie die glücklichste Mutter der Welt. Doch schon bald zeigt das Kind merkwürdige Verhaltensweisen, die von Jahr zu Jahr extremer werden. Sarah möchte nicht daran glauben, dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt. Sie sucht sogar einen Spezialisten (Colm Feore) auf, der ihr allerdings versichert, dass mit Miles alles in Ordnung ist. Was Sarah nicht ahnt: Der verängstigte Mann hat Bekanntschaft mit der übernatürlichen Kraft gemacht, die von dem Jungen Besitz genommen hat und die sein wahres Ich nach und nach zu verdrängen droht. Sarah bleibt nur noch wenig Zeit, um ihren Sohn zu retten – oder ist es längst schon zu spät?
"The Prodigy" ist der neueste Streich von Nicholas McCarthy, der sich schon mit "The Pact" einen Namen bei Horror-Fans gemacht hat. Hier greift der Regisseur auf ein in diesem Genre sehr beliebtes Motiv zurück: das von Horror-Kindern. Die haben immerhin schon für einige echte Klassiker gesorgt. Man denke da etwa an "Das Omen" oder "Der Exorzist". Kinder können verdammt gruselig sein. Und ja, auch Jackson Robert Scott, der den kleinen Georgie in der Neuverfilmung des Stephen King Klassikers "Es" gespielt hat, kann richtig schön diabolisch in die Kamera gucken. Ihm ist es zu verdanken, dass man hier tatsächlich ein paar gute Gänsehaut-Momente geboten bekommt.
Ansonsten sorgen höchstens die flachen Dialoge und das ausdruckslose Spiel von "Orange is the new Black"-Star Taylor Schilling für echten Grusel. Trotz einiger guter Ideen wird schnell deutlich, dass Nicholas McCarthy gut darin ist, eine spannungsgeladene Atmosphäre aufzubauen, doch dass er einfach kein guter Geschichtenerzähler ist. Ein paar ordentliche Spannungsmomente reichen einfach nicht aus, um das Publikum wirklich zu fesseln. Da muss auch die Geschichte stimmen und die bewegt sich hier einfach zu sehr auf ausgetretenen Pfaden.
Immerhin führt McCarthy das ansonsten sehr vorhersehbare Geschehen konsequent zu Ende. Damit hält er sich zwar allzu offensichtlich ein Türchen für eine mögliche Fortsetzung offen, kann aber gleichzeitig auch noch einen richtig gelungenen Schockmoment bieten. Das ist freilich nicht genug, um aus "The Prodigy" einen richtig spannenden Film zu machen, der das Zeug zu einem modernen Klassiker hätte. Wer sich aber auch mit ordentlicher Durchschnittsware zufrieden geben kann, der kommt durchaus auf seine Kosten. Mit Abstrichen reicht das noch für ein: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold