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The Road

The Road

USA 2009 - mit Viggo Mortensen, Kodi Smit-McPhee, Charlize Theron, Robert Duvall ...

Filminfo

Originaltitel:The Road
Genre:Drama, Thriller
Regie:John Hillcoat
Kinostart:07.10.2010
Produktionsland:USA 2009
Laufzeit:ca. 112 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.theroad.senator.de

Nachdem schon sein "No Country for Old Men" erfolgreich verfilmt worden ist, kommt mit "The Road" eine weitere grandiose Verfilmung eines Cormac McCarthy Romans in unsere Kinos. Dabei schafft es Regisseur John Hillcoat erstklassig, selbst in tiefster Düsternis ein wenig Hoffnung an den Horizont zu zaubern.

Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Nur wenige Menschen haben die große Katastrophe überlebt, unter ihnen regieren nun Angst, Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Seit zehn Jahren irrt nun schon ein verzweifelter Vater (Viggo Mortensen) mit seinem Sohn (Kodi Smit-McPhee) durch eine düstere Welt, in der die Sonne von der Asche verdeckt wird und jeder Tag aufs Neue ein Kampf um Nahrung und Wasser ist. Erinnerungen an seine Frau (Charlize Theron) und der feste Wille, seinem Sohn trotz allen sie umgebenden Grausamkeiten so etwas wie Menschlichkeit zu vermitteln, geben dem Mann die notwendige Kraft. Doch je mehr er sich mit der Trostlosigkeit und kannibalistischer Gewalt, die den Rest der Menschheit zu dominieren scheint, konfrontiert sieht, um so stärker schwindet auch sein Lebensmut…

Es gab in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Endzeitvisionen, die in unseren Lichtspielhäusern zu sehen waren. Von "I am Legend" bis hin zu "Book of Eli", immer wieder mussten sich heldenhafte Überlebende durch apokalyptische Szenarien kämpfen. Doch gegen das, was John Hillcoat seinen Zuschauern zumutet, wirkten die anderen Endzeitfilme fast wie fröhliche Sommerkomödien. Bei "The Road" wird der Hunger, die Kälte, die alles umfassende Hoffnungslosigkeit durch die fantastisch triste Bildsprache, die atmosphärische Musik von Nick Cave und Warren Ellis, aber auch durch das intensive Spiel des großartigen Viggo Mortensen und des nicht weniger talentierten Kodi Smit-McPhee auch für das Publikum spürbar. So wird "The Road" nicht nur zu einem visuellen, sondern auch zu einem körperlichen Erlebnis, das dem Kinogängern viel abverlangt.

Denn im Laufe der in ihrer Ruhe und Stille bedrohlich spannenden Geschichte wird der Zuschauer emotional immer weiter in die Tiefe gezogen. Doch darauf sollten Sie sich auf jeden Fall einlassen. Denn Hillcoat schafft es hervorragend, einen kleinen Strahl Hoffnung durch die Dunkelheit scheinen zu lassen, ohne dass dies aufgesetzt, unglaubhaft oder gar kitschig wirken würde. Sein Appell, auch in der größten Hoffnungslosigkeit nicht die eigene Menschlichkeit zu verlieren, gehört zum Kraftvollsten, was in der letzten Zeit im Kino zu sehen war.

Sicherlich, "The Road" ist ein anstrengender, über weite Teile extrem deprimierender und pessimistischer Film. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für einen vergnüglichen Kinoabend. Doch wer ganz besonders intensives, großartig gespieltes und schonungslos kraftvoll inszeniertes Kino der besonderen Art sucht, der wird bei diesem Roadmovie der apokalyptischen Art mehr als gut bedient. Absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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