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To Rome with Love

To Rome with Love

Italien/USA 2012 - mit Woody Allen, Alec Baldwin, Roberto Benigni, Penélope Cruz, Jesse Eisenberg, Ellen Page ...

Filminfo

Originaltitel:To Rome with Love
Genre:Komödie, Romantik
Regie:Woody Allen
Kinostart:30.08.2012
Produktionsland:Italien/USA 2012
Laufzeit:ca. 111 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.ToRomeWithLove.de

Es gab wohl in den letzten vier Jahrzehnten kaum ein Jahr, in dem Woody Allen keinen neuen Film in die Kinos gebracht hat. Es gab aber durchaus eine Zeit, in der seine Filme kaum noch Aufmerksamkeit erregt haben. Sein 2002er Film "Hollywood Ending" ist bis heute nicht in Deutschland veröffentlicht worden. Doch der große Erfolg von "Match Point" hat Allens Karriere zu neuen Höhen beflügelt, wobei 2011 mit "Midnight in Paris" der bisherige Höhepunkt erreicht worden ist. Mit der charmanten Komödie gelang Woody Allen nicht nur sein größter Kritikererfolg seit langem, der Film wurde auch bislang sein finanziell erfolgreichstes Werk überhaupt. Und so ist es dann auch wenig verwunderlich, dass die Erwartungen an seinen neuesten Film, die Episodenkomödie "To Rome with Love", entsprechend hoch sind – so hoch, dass der Film ihnen nicht wirklich entsprechen kann.

Allen präsentiert den Zuschauern einen ganz besonderen Blick auf das Leben in der Ewigen Stadt. So begleitet er etwa den jungen Architekturstudenten Jack (Jesse Eisenberg) durch ein emotionales Dilemma, das er durchlebt, als seine Freundin Sally (Greta Gerwig) ihre beste Freundin, die Schauspielerin Monica (Ellen Page), für einige Tage in die gemeinsamen Wohnung einlädt und Jack sofort dem Charme der eigenwilligen Monica erliegt. Ganz andere Probleme hat der ehemalige Opernregisseur Jerry (Woody Allen), der im Vater des Freundes seiner Tochter, einem einfachen Bestattungsunternehmer, das größte Gesangstalent seiner Laufbahn entdeckt. Doch der bescheidene Mann hat keine Ambitionen, in der Öffentlichkeit zu singen. Dieser Leidenschaft geht er nur unter der Dusche nach. Doch Jerry lässt nicht von der Idee ab, diesen Mann ganz groß rauszubringen. Dann wird er vielleicht eines Tages genauso prominent wie Leopoldo (Roberto Benigni), ein einfacher Durchschnittsmensch, der von einem Tag auf den anderen eine ungeheure Popularität genießt. Er wird ständig von Kameras belagert, muss in Interviews darüber berichten, wie er sich am Morgen rasiert hat und wird von den schönsten Frauen angehimmelt – all das, obwohl er gar Nichts gemacht hat, das diese mediale Aufmerksamkeit rechtfertigen würde. Und dann ist da noch der schüchterne Antonio (Alessandro Tiberi), der seinen Eltern seine frisch angetraute Gattin Milly (Alessandra Mastronardi) vorstellen möchte. Als die sich aber bei der Suche nach einem Friseur in Rom verirrt und dabei einem großen Filmstar begegnet, während Antonio im Hotel von dem betörenden Callgirl Anna (Penélope Cruz), die sich in der Zimmernummer geirrt hat, regelrecht überrumpelt wird, als seine Eltern plötzlich in der Tür stehen, ist das Chaos perfekt. Alles in allem also ein ganz normaler Tag in Rom...

Nach London, Barcelona und Paris macht Woody Allen auf seiner cineastischen Tour durch Europa nun also Halt in Italien. Den für ihn typischen Humor hat Allen allerdings auch hier wieder aus New York mitgebracht, versucht dabei immer wieder, auch europäischen Flair und italienischen Charme in das komödiantische Geschehen einzubauen. Und das funktioniert leider nicht in allen Momenten. So gibt es Handlungsstränge, die richtig gut funktionieren und einfach wunderbar originell und lustig sind. Dazu gehört mit Sicherheit der Opernsänger, der nur auf ganz besondere Art sein Talent entfalten kann. Oder der Durchschnittstyp, der völlig grundlos zum Medienstar wird. Einen derart cleveren und gleichzeitig charmanten Seitenhieb auf unsere derzeitige Popkultur, in der talentfreie Dokusoap-Akteure und Castingshow-Teilnehmer zu großen Stars stilisiert werden, gab es wohl bislang noch nicht zu sehen.

Auch Penélope Cruz sorgt als Dienstleisterin im horizontalen Gewerbe für einige sehr amüsante Momente, wobei sie dem Humor auch eine ganz besonders sinnliche Note verleiht, die perfekt zu den wundervollen Aufnahmen passt, mit denen Allen Rom eingefangen hat. In dem munteren Treiben wirkt der mitunter etwas kryptisch anmutende Handlungsstrang um den Architekten John (Alec Baldwin), der in dem amerikanischen Architekturstudenten Jack sein jüngeres Selbst gefunden zu hat, etwas farblos. Wenn John, scheinbar unsichtbar für alle anderen Beteiligten, Jacks amouröses Anbandeln mit Monica kommentiert und versucht, seinen jungen Freund vor den Fehlern, die er einst selbst als junger Mann begangen hat, zu schützen, dann ist das am Anfang noch eine ganz nette Idee, wirkt aber zunehmend angestrengt und nur bedingt lustig.

Die gelungenen Momente sind zwar ganz klar in der Überzahl und machen "To Rome with Love" unterm Strich auch zu einer sehr gelungenen Woody Allen Komödie. Doch die durchaus vorhandenen Hänger verhindern, dass diese visuell bezaubernde Reise nach Rom in einer Liga mit Allens jüngeren Arbeiten "Midnight in Paris" oder "Ich sehe den Mann deiner Träume" spielt. Für Fans des Regisseurs dennoch: absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "To Rome with Love (Italien/USA 2012)"
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