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Toast

Toast

Großbritannien 2010 - mit Oscar Kennedy, Helena Bonham Carter, Freddie Highmore, Ken Scott, Victoria Hamilton ...

Filminfo

Originaltitel:Toast
Genre:Tragikomödie, Drama, Komödie
Regie:SJ Clarkson
Kinostart:10.08.2011
Produktionsland:Großbritannien 2010
Laufzeit:ca. 95 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.mfa-film.de
Der kleine Nigel (Oscar Kennedy) entwickelt schon in früher Kindheit eine große Leidenschaft für das Kochen und leckeres Essen. Zu dumm nur, dass seine Mutter (Victoria Hamilton) in der Küche lediglich Toast zustande bringt. Selbst das Erwärmen von Konservendosen endet bei ihr in einer kulinarischen Katastrophe. Als seine Mutter stirbt, versucht nun Nigel, sich um seinen Vater (Ken Scott) zu kümmern und dafür zu sorgen, dass immer etwas Essbares auf dem Tisch steht. Doch seine gut gemeinten Versuche finden beim Vater wenig Beachtung, weshalb dieser auch mit Mrs. Potter (Helena Bonham Carter) eine neue Haushaltshilfe einstellt, die sich darüber hinaus auch als erstklassige Köchen entpuppt. Nigel ist von seinen Gefühlen hin und her gerissen. Einerseits bewundert er Mrs. Potters Talent und vergöttert ihre Zitronen-Baiser-Torte. Andererseits sieht er es gar nicht gerne, dass sein Vater immer stärkere Gefühle für die resolute Frau zu entwickeln scheint und er damit immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Und so macht er sich als heranwachsender Teenager (jetzt gespielt von Freddie Highmore) daran, ebenfalls Kochen zu lernen. Doch ob das ausreicht, um in der Gunst seines Vaters wieder zu steigen, scheint fraglich... "Toast" basiert auf der Autobiografie des in England äußerst beliebten TV-Kochs und Kochbuchautors Nigel Slater und wurde 2010 für das britische Fernsehen gedreht. Dass es sich bei dem Film "nur" um eine TV-Produktion handelt, ist der Inszenierung hier und da zwar anzusehen. Doch es gibt auch viele Momente, die im Kino sehr gut aufgehoben sind. Die sehr stimmige 60er und 70er Jahre Ausstattung, untermalt von einem in erster Linie aus alten Songs von Dusty Springfield bestehendem Soundtrack, oder auch die schmackhaften Aufnahmen diverser Köstlichkeiten, bei denen dem Zuschauer das Wasser im Munde zusammen läuft, kommen auf der großen Leinwand sehr gut zur Geltung. Was den Film aber über das übliche TV-Niveau hinaus hebt, sind die großartigen Darsteller. Hier muss natürlich Helena Bonham Carter als Erste genannt werden, hinterlässt sie doch als schrullige Mrs. Potter bleibenden Eindruck. Hätte diese Figur leicht zu einem eindimensionalen Charakter oder gar zu einer Karikatur verkommen können, gibt Helena Bonham Carter ihr die nötigen Nuancen, um aus der nicht immer sympathischen Köchin eine angenehm vielschichtige Figur zu machen. Aber auch die anderen Darsteller, vom kleinen Oscar Kennedy bis hin zu Ken Scott, beweisen schauspielerisches Können auf ganz hohem Niveau. Die Szene zwischen dem kleinen Nigel und seinem Vater in Nigels Kinderzimmer nach dem Tod der Mutter gehört – ganz ohne Dialoge – zu den wohl ergreifendsten und in ihrer Traurigkeit auch schönsten Momenten des Films. Obwohl Kindheit und Jugend von Nigel Slater nicht wirklich von Fröhlichkeit und Glück geprägt war, ist die Verfilmung seiner Autobiografie durchzogen von einer erfrischenden Leichtigkeit und wunderbarem Humor. "Toast" ist britisches Wohlfühlkino mit tollen Schauspielern, schönen Bildern und einem hohem Nostalgiewert. Wer kulinarisches Kino der besonders charmanten Art mag, sollte sich diesen Film auf keinen Fall entgehen lassen. Sie dürfen bloß nicht den Fehler machen, sich "Toast" hungrig anzusehen – denn dann dürften einige Szenen unschöne Nebenwirkungen haben! Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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