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Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen

Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen

Deutschland 2011 - mit Thomas Broich ...

Filminfo

Genre:Dokumentarfilm
Regie:Aljoscha Pause
Kinostart:28.07.2011
Produktionsland:Deutschland 2011
Laufzeit:ca. 141 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.mindjazz-pictures.de

Wie steinig der Weg zum Erfolg sein kann und wie wichtig dabei das ganz persönliche Glück ist, davon zeugt die Dokumentation "Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen". Von 2003 bis 2011 begleitete Dokumentarfilmer Aljoscha Pause den Fußballer Thomas Broich, angefangen von seiner Zeit als gefeierter Zweitligist beim Verein Wacker Burghausen. Dort galt Broich als eine der ganz großen Nachwuchshoffnungen für den DFB, wurde in einem Atemzug mit Top-Kickern wie Bastian Schweinsteiger oder Lukas Podolski genannt. Für Viele war es sicher, dass Broich nicht lange brauchen würde, um in der 1. Lage ganz Vorne mitzuspielen und auch zum Team der Nationalelf zu gehören.

Doch Broich eckte mit seiner Art immer wieder an. Von den Medien aufgrund seiner Vorliebe für Literatur und klassische Musik zum "Mozart" des Fußballs hochstilisiert, geriet der ehrgeizige Sportler bei seinem Aufstieg immer wieder mit Trainern, besonders mit dem Holländer Dick Advocaat und Christoph Daum, aneinander. Sein Talent konnte er nur viel zu selten unter Beweis stellen und wurde so dem hohen Erwartungsdruck, den nicht nur die Fans, sondern auch er selbst an ihn stellten, nicht gerecht. Statt nach oben, ging es mit den Jahren immer weiter bergab. Ein Wechsel zum 1. FC Nürnberg sollte noch einmal eine Wende bringen, war der Trainer Michael Oenning doch ein enger Freund Broichs. Doch für den einstigen "Mozart" hatte die 1. Liga längst ihren Glanz, ihren Reiz und ihren Zauber verloren.

"Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen" ist aber keine Geschichte vom langsamen Scheitern einer großen Fußball-Hoffnung. Denn mittlerweile spielt Broich wieder ganz oben mit – nur eben nicht in Deutschland. Beim australischen Erstligaclub Brisbane Roar hat er die Liebe zum Fußball wiederentdeckt und hat es bei der Wahl zu Australiens Fußballer des Jahres sogar bis auf Platz 2 geschafft. In vielen sehr ehrlich und unverkrampft anmutenden Gesprächen entfaltet der Film das Porträt eines jungen Mannes, der versucht, seinen Weg zu finden, sich dabei stets treu zu bleiben, auch wenn ihn eine gewaltige Maschinerie zu verbiegen versucht. Gleichzeitig wird dem Zuschauer ein interessanter Blick hinter die Kulissen des Bundesligafußballs offeriert, der entlarvend ist, ohne anklagend zu sein.

Da Broich als Charakter einfach interessant ist, auch wenn er bisweilen etwas arg starrköpfig und schwierig zu sein scheint, ist "Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen" nicht nur für Fußballinteressierte Zuschauer sehenswert. Allerdings sind 140 Minuten selbst für eine Langzeitdokumentation einfach zuviel des Guten. Wirklich langweilig ist die Dokumentation zwar nicht, gelingt es Aljoscha Pause doch insgesamt sehr gut, sein Porträt sehr ehrlich und authentisch wirken zu lassen. Doch so einnehmend es auch ist, dabei zuzusehen, wie Broichs Traum langsam aber sicher zu platzen scheint und wie er seine anfängliche Leidenschaft für das Fußballspielen zu verlieren droht, nur um dann wie Phoenix aus der Asche zu steigen, so sehr bleibt am Ende das Gefühl zurück, dass all dies auch in nicht gar so epischer Breite hätte vermittelt werden können. So ist der Film unterm Strich sicherlich sehenswert, kann aber zumindest bei der Kinoauswertung aufgrund seiner Länge wirklich nur interessierten Zuschauern mit gutem Sitzfleisch empfohlen werden.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen (Deutschland 2011)"
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