Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Transformers: The Last Knight |
Genre: | Action, Fantasy |
Regie: | Michael Bay |
Kinostart: | 22.06.2017 |
Produktionsland: | USA 2017 |
Laufzeit: | ca. 150 Min |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.transformers-film.de/ |
Nach dem Angriff von Lockdown auf die Erde haben die Menschen anscheinend genug von den Autobots und Decepticons. Es wurde eine Spezialeinheit gegründet, deren Aufgabe es ist, alle Transformers auf der Erde zu finden und zu zerstören. Cade Yeager (Mark Wahlberg) hat sich auf die Seite der Autobots geschlagen und ist als Outlaw auf der ständigen Flucht vor der Regierung. Als er mal wieder versucht, einen Autobot zu retten, übergibt dieser ihm ein altes Medaillon. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse: Cade wird von dem geheimnisvollen Lord Edmund Burton (Anthony Hokins) nach England geholt, wo er nicht nur Überraschendes über die Geschichte der Transformers, sondern auch über seine eigene Bestimmung erfährt. Doch viel Zeit, um dies zu verarbeiten, bleibt nicht. Denn Optimus Prime hat beim Versuch, seine Heimat Cybertron zu retten, eine böse Macht entfesselt, die zur Zerstörung der Erde führen könnte. Gemeinsam mit Bumblebee, Lord Burton und der jungen Geschichtsprofessorin Vivien Wembley (Laura Haddock) muss Cade nun versuchen, eine alte mystische Macht zu finden, um die Erde zu retten…
Obwohl von den Kritikern größtenteils verrissen, konnten Michael Bays erste vier "Transformers"-Filme weltweit insgesamt über 3,7 Milliarden Dollar an den Kinokassen einspielen. Und so war es auch wenig verwunderlich, als mit "Transformers: The Last Knight" Teil 5 des Franchise angekündigt wurde. Und es ist auch wenig verwunderlich, dass dieser fünfte Film wieder genau das bietet, was schon die ersten vier Filme für Fans so gelungen und für Kritiker so schlecht gemacht hat. Die Geschichte ist vollkommen überfrachtet, die Charaktere sind wandelnde Klischees und die Dialoge sind mehr als flach – auch wenn Michael Bay wieder einmal der Meinung zu sein scheint, dass dies nicht auffällt, wenn er sie seine Schauspieler meistens laut herausschreien lässt. Der Humor ist äußerst infantil und wird wahrscheinlich nur sehr junge Fans wirklich amüsieren können.
Doch es gibt natürlich auch hier wieder positive Aspekte. Die Effekte sind schlichtweg grandios, auch wenn sie bei den hektisch geschnittenen Actionsequenzen nicht besonders gut zur Geltung kommen. Anthony Hopkins, der eigentlich nur dazu da ist, um Mark Wahlberg alias Cade die Geschichte der Transformers auf der Erde zu erzählen, schafft es tatsächlich, selbst einige sehr schwache Szenen absolut sehenswert zu machen. So bekommt der Film spätestens dann, wenn Cade nach England kommt, einen erfreulich hohen Unterhaltungswert. Natürlich gibt es auch hier wieder viele Momente, die man nicht gerade als großes Kino bezeichnen kann. Trotzdem macht das Ganze hier sehr viel Spaß und lässt einige der vielen Schwächen des Films tatsächlich vergessen machen. Und irgendwie ist es doch auch witzig, dass es Michael Bay schafft, selbst aus einem gediegenen Sport wie Polo ein klein wenig "Action" rauszuholen.
In den letzten zwanzig Minuten lässt es Bay dann so richtig krachen. Schade nur, dass man davor viel zu lange mitunter echt üble Klischees, lahme Gags und wirre Handlungselemente über sich ergehen lassen muss. "Transformers: The Last Knight" ist zwar nicht der schlechteste Teil der Reihe. Aber auch hier verpasst es Bay erneut, das Potential dieses Franchise adäquat auszuschöpfen. Da dies angeblich sein letzter "Transformers"-Film als Regisseur ist, darf man gespannt sein, ob ein wenig frisches Blut auf dem Regiestuhl der Reihe gut tun wird – oder ob Bay auch als Produzent seinen ganz eigenen Stil durchsetzen wird, der zwar finanziell, aber leider nicht künstlerisch funktioniert. Und so gilt für "Transformers: The Last Knight" unterm Strich: Für Fans absolut sehenswert. Wer dagegen mit der Serie bislang wenig anfangen konnte, der wird seine Meinung nach diesem Machwerk auch nicht ändern – im Gegenteil!
Ein Artikel von Sebastian Betzold