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Und dann der Regen

Und dann der Regen

Spanien/Mexiko/Frankreich 2011 - mit Gael Garcia Bernal, Luis Tosar, Juan Carlos Aduviri, Karra Elejalde ...

Filminfo

Originaltitel:Tambien la Lluvia
Genre:Drama
Regie:Iciar Bollain
Kinostart:29.12.2011
Produktionsland:Spanien/Mexiko/Frankreich 2011
Laufzeit:ca. 102 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.und-dann-der-regen.de/

Der spanische Regisseur Sebastián (Gael Garcia Bernal) kommt mit seiner Crew in das bolivianische Cochambamba, um hier den einzig wahren Film über Kolumbus zu drehen. Sebastiáns Intentionen sind hoch, will er doch den legendären Entdecker entmystifizieren und stattdessen die brutale Eroberung eines ganzen Kontinents und die Ermordung und Versklavung der indianischen Ureinwohner in möglichst realen Bildern umsetzen. Aufgrund des geringen Budgets wurde die abgelegene Region in den Anden als Drehort bestimmt, zumal die ortsansässigen Indianer günstig als Statisten benutzt werden können. Das Projekt läuft nicht zuletzt Dank der Bemühungen von Produzent Costa (Luis Tosar) völlig nach Plan. Doch dann brechen in der Stadt Unruhen aus, nachdem die Wasserversorgung der Region an einen internationalen Konzern verkauft worden ist. Nicht nur, dass die Lage für die Crew von Tag zu Tag gefährlicher wird. Ausgerechnet der indianische Hauptdarsteller Daniel (Juan Carlos Aduviri) entpuppt sich als Anführer der Aufstände. Und so muss sich Sebastián bald entscheiden, welchen Preis er zu zahlen bereit ist, um sein Traumprojekt trotzdem noch realisieren zu können…

"Und dann der Regen" ist ein unglaublich vielschichtiger Film. Auf der einen Ebene ist es die Geschichte eines passionierten Filmemachers. Auf der anderen Ebene stellt er die Frage, wie weit man für seine Träume gehen darf. Dann wiederum geht es um die Ausbeutung der Armen und die Frage, ob friedlicher Widerstand überhaupt einen Sinn macht oder ob nur Gewalt echte Veränderung hervorrufen kann. All das ist verpackt in eine spannende und mitreißende Geschichte, die mit tollen Bildern, hervorragenden Darstellern und ohne jede Form von Kitsch und Pathos bis zum Ende auf hohem Niveau unterhalten kann.

Dass Sebastián einen Film drehen möchte, der Kolumbus als brutalen Eroberer zeigt, der Ureinwohner versklavt und das Land ausbeutet, ist freilich bewusst gewählt, um den Bezug zur Geschichte jenseits des Filmsets herzustellen. Während die Bewohner nämlich von einem internationalen Konzern ausgebeutet werden, ist der junge Filmemacher derart auf sein Werk fokussiert, dass er nicht erkennt, dass auch Heute noch und direkt vor seiner Nase genau das passiert, was er in seinem Film anzuprangern versucht. Schlimmer noch: um Geld zu sparen bedient sich Produzent Costa eigentlich genau der Mittel, nämlich der Ausbeutung der Ureinwohner, die im Film dann verurteilt werden.

Natürlich gibt es im Laufe der Geschichte eine gewisse Läuterung. Eine wirklich große Überraschung sollte hier nicht erwartet werden. Doch der Weg dorthin ist von Regisseur Iciar Bollain derart realitätsnah, einnehmend und bewegend gezeichnet, dass man sich der Kraft des Filmes kaum entziehen kann. Mit seinen kraftvollen Bildern und einer in entscheidenden Momenten beinahe dokumentarisch anmutenden Inszenierung ist "Und dann der Regen" intelligentes wie spannendes Unterhaltungskino geworden, das für Liebhaber anspruchsvoller Arthaus-Kost ein absolutes Muss ist. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Und dann der Regen (Spanien/Mexiko/Frankreich 2011)"
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