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Unter Dir die Stadt

Unter Dir die Stadt

Deutschland 2010 - mit Nicolette Krebitz, Robert Hunger-Bühler, Mark Waschke ...

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Christoph Hochhäusler
Kinostart:30.03.2011
Produktionsland:Deutschland 2010
Laufzeit:ca. 109 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.unterdirdiestadt.de

Eigentlich sind Svenja (Nicolette Krebitz) und ihr Freund Oliver (Mark Waschke) nach Frankfurt gezogen, damit Oliver in der Bankenmetropole beruflich Karriere machen kann. Doch eine zufällige Begegnung zwischen Svenja und Olivers neuem Chef, Bankmanager Roland Cordes (Robert Hunger-Bühler), ändert alles: denn Cordes ist sofort von Svenja fasziniert und will unbedingt eine Affäre mit der jungen Frau. Da diese zwar auf den ersten Flirt eingeht, mehr aber ablehnt, versetzt Cordes Oliver kurzerhand nach Indonesien, wo er eine gut bezahlten, aber auch extrem gefährliche Position übernehmen soll. Zurückgelassen in Frankfurt lässt sich Svenja schließlich auf eine Affäre mit Cordes ein, die bald völlig aus dem Ruder zu laufen droht...

Ästhetisch kann "Unter Dir die Stadt" zweifelsohne überzeugen. Viele der Bilder, die Hochhäusler von der Mainmetropole eingefangen hat, sind packend und strahlen eine fast schon bedrohliche Kälte aus, die auf sehr gute Art das Innenleben der Hauptfiguren widerspiegelt. Auch die Leistungen der Schauspieler, allen voran Nicolette Krebitz und Robert Hunger-Bühler, sind von einer enormen Stärke gekennzeichnet, was die nicht zu leugnende Faszination, die das Liebesdrama ausstrahlt, noch intensiviert.

Und dennoch ist der Film unterm Strich eine herbe Enttäuschung. Sicherlich, ein Film muss nicht Alles seinen Zuschauern vorkauen. Vielmehr ist es oftmals ein Vergnügen, intellektuell gefordert zu werden und selber die verschiedenen Puzzleteile zusammen setzen zu dürfen. Doch ein Regisseur sollte seinem Publikum auch genügend Anhaltspunkte geben, damit dies auch gelingt. Wenn aber nur ein paar Wenige mit den nötigen Vorkenntnissen in etwa erahnen können, was sich hinter den kryptischen Versatzstücken einer Geschichte verbirgt, ist der Unterhaltungsauftrag, dem sich auch schweres Arthaus-Kino verpflichtet fühlen sollte, definitiv nicht erfüllt.

Auch wenn Hochhäuslers Umgang mit Themen wie der Finanzkrise nicht gerade als subtil angesehen werden kann, gibt es immer wieder Momente, die unerklärt hingestellt werden und sich einfach nicht in das Gesamtbild einfügen wollen. Die letzten zwei Minuten des Films, wenngleich äußerst atmosphärisch inszeniert, gehören auf jeden Fall dazu. Sicherlich, man könnte nun verkrampft nach allerhand hochtrabenden Erklärungen und Interpretationsansätzen suchen, doch das ändert Nichts daran, dass "Unter Dir die Stadt" trotz der guten Kameraarbeit und der überzeugenden Darsteller aufgrund des wirren Drehbuchs und der extrem sperrigen Inszenierung schon nach kurzer Zeit nicht mehr fesselt, sondern einfach nur nervt. Wie gesagt, es wird garantiert Zuschauer geben, denen sich Hochhäuslers Gedankenwelt erschließt – oder solche, die sich damit zufrieden geben, dass das eben nicht der Fall ist. Und für diese kleine Zielgruppe mag der Film dann auch alleine aufgrund der erwähnten positiven Gesichtspunkte durchaus sehenswert sein. Wer aber das Kino nur ungerne mit einem seltsam leeren Gefühl und zu vielen ungeklärten Fragen im Kopf verlässt, sollte sich lieber nicht von diesem Drama runterziehen lassen.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Unter Dir die Stadt (Deutschland 2010)"
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