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Valley of Love – Tal der Liebe

Valley of Love – Tal der Liebe

Frankreich 2015 - mit Isabelle Huppert, Gérard Depardieu ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Valley of Love
Genre:Drama
Regie:Guillaume Nicloux
Kinostart:21.01.2016
Produktionsland:Frankreich 2015
Laufzeit:ca. 93 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.ValleyOfLove-Film.de

Isabelle (Isabelle Huppert) und Gérard (Gérard Depardieu) waren einmal glücklich verheiratet. Doch das ist lange vorbei. Längst schon gehen sie getrennte Wege und sind nur noch durch ihren gemeinsamen Sohn Michael verbunden. Doch jetzt ist Michael tot. Mit nur 31 Jahren hat er sich das Leben genommen. Sein letzter Wunsch an seine Eltern war, dass sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Death Valley treffen sollen und dort im Verlauf einer Woche verschiedene Stationen aufsuchen sollen. Getrieben von einer Mischung aus Wut, Unverständnis und Trauer lassen sich die Beiden auf das absurde Programm ein, das ihr Sohn für sie entworfen hat. Doch wird ihnen diese Woche tatsächlich so etwas wie Erlösung bringen?

"Valley of Love" ist ein Kunstfilm. Das wird schon durch die minutenlange Einstellung deutlich, die Isabelle dabei zeigt, wie sie über das Hotelgelände läuft. Wo man schnell versucht ist, von langweile zu sprechen, sehen einige Zuschauer eben große Filmkunst. Und genau für solche Arthaus-Liebhaber ist dieses Drama über Trauerbewältigung, Loslassen und Vergebung dann auch gemacht. Regisseur Guillaume Nicloux bürstet seine Inszenierung bewusst gegen den Mainstream. Er nimmt aus allen Szenen jede Form von Tempo heraus, damit der Zuschauer die Trägheit fühlt, die den Protagonisten durch die extreme Hitze im Death Valley geradezu aufgezwungen wird. Gleichzeitig entsteht auch der Eindruck einer gewissen Gelähmtheit, die Isabelle und Gérard seit dem Freitod ihres Sohnes empfinden. Insofern ist das Tempo des Films zwar anstrengend, aber der Geschichte absolut angemessen.

"Valley of Love" hat im Prinzip drei Hauptdarsteller: Neben Isabelle Huppert und Gérard Depardieu, die hier zum ersten Mal seit 1980 wieder gemeinsam vor der Kamera standen, ist dies die faszinierende Landschaft des Death Valley Nationalparks. Und so sind es auch die fast schon magischen Bilder, die Kameramann Christophe Offenstein eingefangen hat, die der Geschichte eine ganz eigene Atmosphäre verleihen. In ihr kann sich auch der etwas esoterische Teil des Films gut entfalten, ohne zu aufdringlich oder zu kitschig zu wirken. Damit dieser Aspekt aber seine ganze emotionale Kraft entfalten kann – was gerade für das Ende ungemein wichtig ist – muss man als Zuschauer bereit sein, sich darauf einzulassen.

Dann ist "Valley of Love" zweifelsohne ein ausdrucksstarkes, bildgewaltiges Drama mit guten Darstellern und einer bewegenden Geschichte. Wenn es allerdings nicht gelingt, sich von dem trägen Erzählfluss und den esoterischen Aspekten der Trauerbewältigung überzeugen zu lassen, dann ist das Ganze leider nicht viel mehr, als extrem schön gefilmte Langeweile. Und daher gilt auch wirklich nur für das Publikum, das sich gerne solchen etwas sperrigen Arthausfilmen hingibt, ein klares: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Valley of Love – Tal der Liebe (Frankreich 2015)"
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