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Vergebung

Vergebung

Schweden 2009 - mit Noomi Rapace, Michael Nyqvist, Jacob Ericsson, Sofia Ledarp ...

Filminfo

Originaltitel:Luftslottet som sprängdes
Genre:Thriller, Drama
Regie:Daniel Alfredson
Kinostart:03.06.2010
Produktionsland:Schweden 2009
Laufzeit:ca. 146 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.vergebung-derfilm.de

Mit "Vergebung" kommt nun endlich der Abschluss der großartigen "Millennium"-Trilogie nach den Bestsellern von Stieg Larsson in unsere Kinos. Direkt anschließend an die Ereignisse aus "Verdammnis" ist es für den Genuss des dritten Teils zwingend notwendig, die beiden Vorgänger gesehen zu haben. Ansonsten werden Sie ziemlich verwirrt das Kino verlassen. Wer Teil 1 und 2 vor einem Kinobesuch zunächst auf DVD sehen möchte, sollte hier zunächst aufhören zu lesen.

Wer allerdings "Verdammnis" gesehen hat, wird sich erinnern: Lisbeth Salander (Noomi Rapace) hat die Konfrontation mit ihrem Vater Alexander Zalachenko (Georgi Staykov) und ihrem Halbbruder Ronald Niedermann (Mikael Spreitz) nur knapp überlebt. Nun muss sie sich von ihren Verletzungen erholen, damit ihr dann der Prozess gemacht werden kann. Schließlich wird Lisbeth der Mord an ihrem Vormund Niels Bjurman und an zwei Journalisten vorgeworfen. Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) aber ist sich sicher: Lisbeth ist unschuldig. Seine Ermittlungen führen ihn in Lisbeths dunkle Vergangenheit und bringen ihn letztendlich auf die Spur einer groß angelegten Verschwörung, was auch sein Leben in echte Gefahr bringt…

"Vergebung" ist eine spannende Mischung aus Gerichtsdrama, Verschwörungskrimi und Rachethriller. Wie schon die beiden Vorgänger sind es auch im abschließenden Teil wieder die großartigen Leistungen insbesondere von Noomi Rapace, aber auch von Michael Nyqvist, die diesen Thriller weit über das übliche Niveau heraus heben. Zwar mutet auch "Vergebung", wie schon "Verdammnis", anders als "Verblendung", stark wie eine sehr gute TV-Produktion und weniger wie ein großer Kinofilm an. Doch die erstklassigen Darsteller und die spannende Inszenierung sind Rechtfertigung genug, sich auch den gelungenen Abschluss der Trilogie im Kino anzusehen.

Dabei wird die recht komplexe Story rund und mehr als zufriedenstellend zum Ende geführt, alle losen Enden, die besonders Teil 2 hinterlassen hat, werden zu einem stimmigen Ganzen verknüpft. Zwar entfernt sich der Film stellenweise noch stärker als seine Vorgänger von der großartigen Buchvorlage. Da aber Bücher und Filme ohnehin getrennt voneinander beurteilt werden sollten, kann das wahrlich nicht negativ gewertet werden. Als letzter Teil der Film-Trilogie funktioniert der Film einwandfrei.

"Vergebung" zeigt erneut, dass sich die schwedische Thriller-Trilogie nicht hinter amerikanischen Großproduktionen verstecken muss. Im Gegenteil: alleine von den Szenen der Verhandlung gegen Lisbeth Salander kann sich so mancher Hollywood-Gerichtsthriller in Sachen Spannung und Intensität noch eine Scheibe abschneiden.

Dass der Charakter der Lisbeth Salander so einen starken Eindruck hinterlässt, liegt mit Sicherheit nicht nur an der großartigen Art, wie sie von den Drehbuchautoren auf Vorlage von Stieg Larssons Romanen gezeichnet worden ist, sondern auch – oder vielleicht sogar in erster Linie – an der Leistung von Noomi Rapace. Wie sehr das der Fall ist, wird spätestens dann deutlich werden, wenn das geplante US-Remake in die Kinos kommt. Denn jede Darstellerin, sei sie auch noch so gut, wird sich an Rapace messen lassen – und das wird verdammt schwierig!

Ob als Roman oder als Film, Stieg Larssons "Millennium-Trilogie" ist eine echte Bereicherung für das Thrillergenre. Und genau deshalb ist auch Teil 3 wieder für alle Liebhaber gehobener Krimiunterhaltung absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold