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Vergiss mein Ich

Vergiss mein Ich

Deutschland 2014 - mit Maria Schrader, Johannes Krisch, Ronald Zehrfeld, Sandra Hüller ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Jan Schomburg
Kinostart:01.05.2014
Produktionsland:Deutschland 2014
Laufzeit:ca. 93 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.realfictionfilme.de

Eine nicht diagnostizierte Gehirnhautentzündung hat für Lena Ferben (Maria Schrader) fatale Folgen. Ihre Karriere, ihre Ehe mit Tore (Johannes Krisch), ihre Freunde – all das ist von einem Moment auf den nächsten nicht mehr in ihrer Erinnerung abrufbar. Lena leidet unter retrograder Amnesie, hat keinen Zugriff mehr auf ihr biografisches Gedächtnis und kann auch keine Emotionen mehr deuten. Sie muss erst wieder ganz neu lernen, was es bedeutet, traurig oder fröhlich zu sein, wer die Menschen in ihrem früheren Leben sind und was ihr altes Ich ausgemacht hat. Tore und ihre eigenen Tagebücher sollen ihr dabei helfen. Doch reicht es aus, all die Erinnerungen und Verhaltensweisen aus einem alten Leben auswendig zu lernen und zu imitieren, um wirklich wieder Lena zu werden?

Inspiriert durch ein Radiofeature von einer 40jährigen Frau mit kompletter retrograder Amnesie hat Filmemacher Jan Schomburg mit "Vergiss mein Ich" ein bewegendes Drama inszeniert, das sich anhand der Geschichte von Lena mit einer ganz essentiellen Frage beschäftigt: was macht eigentlich das "Ich" aus? Ist die Frau, die ihr biografisches Gedächtnis verloren und alle Emotionen verlernt hat, dann wieder Lena, wenn sie es perfektioniert hat, deren altes Ich darzustellen? Der Film erzählt eine schwierige Geschichte, die nur mit der richtigen Hauptdarstellerin auch wirklich funktionieren kann. Zum Glück hat Schomburg diese in Maria Schrader gefunden.

Schrader spielt die Frau auf der Suche nach ihrem Ich mit bedrückender Intensität. Man spürt zu Beginn regelrecht ihre Angst, merkt, dass sie einfach nicht versteht, was mit ihr und um sie herum passiert. Wie sie sich aus dieser Situation herauskämpft, ist einfach ganz großes Schauspielerkino. Aber auch Johannes Kirsch als ihr verzweifelter Ehemann, der alles dafür tun möchte, um seine Lena zurückzubekommen, wie auch Ronald Zehrfeld als von der "neuen", ihre Emotionen ergründende Lena faszinierter Fremder liefern sehr gute Darstellungen ab.

Ob die sehr dramatischen Momente zwischen Lena und Tore, die überraschend deutlichen Sexszenen oder auch der sehr subtile Humor, der immer wieder leicht zu spüren ist, all das macht "Vergiss mein Ich" in Verbindung mit den tollen Darstellern und der interessanten wie bewegenden Geschichte zu einem der echten Arthaus-Höhepunkte des Jahres. Es ist kein leichter Film, die Inszenierung mitunter ein wenig sperrig und anstrengend. Doch es ist mehr als lohnenswert, sich darauf einzulassen. Wer herausfordernde Programmkinokost aus Deutschland schätzt, sollte sich dieses ganz besondere Drama schon alleine wegen Maria Schrader nicht entgehen lassen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Vergiss mein Ich (Deutschland 2014)"
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