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Vergissmichnicht

Vergissmichnicht

Frankreich 2010 - mit Sophie Marceau, Marton Csokas, Michel Duchaussoy ...

Filminfo

Originaltitel:L`âge de raison
Genre:Komödie, Drama
Regie:Yann Samuell
Kinostart:23.12.2010
Produktionsland:Frankreich 2010
Laufzeit:ca. 89 Min.
FSK:ohne
Webseite:www.vergissmichnicht-derfilm.de

Margaret (Sophie Marceau) ist eine echte Karrierefrau. Große Emotionen sind für sie tabu, selbst ihre Beziehung mit ihrem Kollegen Malcolm (Marton Csokas) basiert auf ihrem beruflichen Erfolg. Doch dann bekommt Margaret an ihrem 40. Geburtstag Besuch von einem alten Notar, der ihr einen Brief übergibt, den sich Margaret vor 33 Jahren, als sie noch Margeruite hieß und in einem kleinen Dorf aufgewachsen ist, selbst geschrieben hat. Was der Vollblutmanagerin zunächst wenig Emotionen entlockt, wird bald schon zu einer aufregenden Reise in ihre eigene Vergangenheit. Denn nach und nach bekommt Margaret neun Briefe von sich selbst zugestellt, in dem sie mit ihren Wünschen, ihren Träumen und ihrer Fantasie konfrontiert wird. Und bald stellt sie sich die Frage, ob es sich nicht auch mit 40 lohnen würde, wieder wie ein Kind zu denken, zu träumen und zu handeln…

Nach dem originellen Liebesfilm "Liebe mich, wenn Du Dich traust" und seinem Hollywood-Abstecher mit dem Remake "My sassy girl" bleibt Yann Samuell auch mit "Vergissmichnicht" seinem Stil treu. Er erzählt eine liebenswert naïve Geschichte, die er in eine verspielte Bildsprache verpackt hat. Die Traumsequenzen und Erinnerungsfetzen sind fantasievoll, bunt und – wenn auch nicht mehr wirklich originell – immer noch angenehm unkonventionell. Sophie Marceau spielt den Wandel von der eiskalten Karrierefrau zur Träumerin mit offensichtlichem Spaß, und auch wenn ihr Spiel bisweilen etwas überdreht und chaotisch wirkt, so passt es doch stets in die Szenerie, die Samuell hier entworfen hat.

Wie schon bei "Liebe mich, wenn Du Dich traust" geht es auch bei "Vergissmichnicht" um die Beziehung erwachsener Menschen mit ihrer Kindheit, dem Bewahren von der Fähigkeit, wie ein Kind zu träumen und diesen Träumen zu folgen und darum, wie sehr wir als Erwachsene von unserer Kindheit geprägt sind. Allerdings hatte Samuell dies in "Liebe mich, wenn Du Dich traust" noch sehr viel böser in Szene gesetzt, wodurch der Film auch etwas mehr Biss hatte. "Vergissmichnicht" dagegen wirkt einfach nur verspielt und gerade gegen Ende hin extrem kitschig.

Und genau das könnte es vielen Zuschauern schwer machen, sich mit diesem an sich sehr charmanten Selbstfindungstrip anzufreunden. Denn wer nicht unbedingt ein Faible für hemmungslosen Kitsch, eine kindlich-naïve Bildsprache und französische Komödien mit hohem Schmachtfaktor hat, der wird das Kino eher mit einem Zuckerschock, als mit einem Lächeln auf dem Gesicht verlassen. Doch wer selbst noch immer in Kontakt mit dem Kind in sich steht, der wird an diesem Film mit Sicherheit Spaß haben. Oberflächlich, bunt und brav – und trotzdem einfach schön. Und genau das macht diesen Film dann auch durchaus sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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