Originaltitel: | Veronika decides to die |
Genre: | Drama |
Regie: | Emily Young |
Kinostart: | 30.09.2010 |
Produktionsland: | USA 2009 |
Laufzeit: | ca. 103 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.VeronikaBeschliesstZuSterben-fil |
Der Roman "Veronika beschliesst zu sterben" von Paulo Coelhos bietet die Vorlage für das gleichnamige Drama von Emily Young. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Veronika (Sarah Michelle Gellar), deren Leben nach Außen hin perfekt zu sein scheint. Sie hat einen gutbezahlten Job, lebt in einem schmucken Appartement mitten in New York, sie sit jung, gutaussehend und unabhängig. Doch es fehlt ihr etwas sehr Wichtiges: Leidenschaft. Und ohne Leidenschaft will Veronika nicht leben. Und so beschließt sie, mit Hilfe einer Überdosis Schlaftabletten zu sterben.
Doch der Versuch missglückt und die junge Frau erwacht in einer psychiatrischen Anstalt. Dort wird ihr von dem Klinikleiter Dr. Blake (David Thewlis) offenbart, dass die Schlaftabletten ihr Herz derart geschädigt hätten, dass Veronika nur noch ein paar Tage zu leben hat. Und obwohl sich Veronika schon aufgegeben hat und den kommenden Tod herbei sehnt, werden diese wenigen letzten Tage ihr Leben für immer verändern…
Im Prinzip hat "Veronika beschliesst zu sterben" die richtigen Grundvoraussetzungen für ein packendes und ergreifendes Drama. Eine bewegende Vorlage, ein gutes Schauspielerensemble und einige sehr bewegende Momente. Doch die Inszenierung wirkt insgesamt einfach zu bemüht, zu schwermütig, um den Zuschauer wirklich gefangen zu nehmen. Sarah Michelle Gellar gibt ihr Bestes, um die Gleichgültigkeit Veronikas ihrem Leben gegenüber zu vermitteln. Doch leider gelingt es ihr im entscheidenden Augenblick nicht zu offenbaren, dass sich in ihrer Figur etwas zu bewegen, zu verändern beginnt. Ihr Spiel zeigt zu wenig Facetten, um die Entwicklung Veronikas im Laufe des Films zu verdeutlichen.
Wo Filme wie "Einer flog übers Kuckucksnest" oder "K-Pax", die zwar völlig andere Geschichten erzählen, aber in eine ähnliche Umgebung eingebettet sind, die Schwermütigkeit und Verzweiflung einer Psychiatrie mit wohl dosiertem Humor oder liebenswert schrägen Charakteren aufbrechen konnten, verliert sich "Veronika beschliesst zu sterben" zu sehr im Leid seiner Figuren. Auch wenn am Ende eine sehr deutlich positive Botschaft steht, so wird der Zuschauer doch bis dahin mit einer derartigen Schwere belastet, dass es fast unmöglich ist, sich am Ende davon zu befreien.
Die Intentionen der Regisseurin sind zweifelsohne gut, das wird in den gelungenen und auch berührenden Momenten des Films deutlich. Doch leider werden diese guten Intentionen von einer bisweilen unnötigen Schwere derart erdrückt, dass dies die eigentliche Emotionalität der Geschichte in den wichtigsten Momenten völlig zerstört. Daher gilt: trotz vieler guter Ansätze leider nur bedingt sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold