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Viel Lärm um Nichts

Viel Lärm um Nichts

USA 2012 - mit Amy Acker, Alexis Denisof, Clark Gregg, Fran Kranz, Jillian Morgese, Nathan Fillion ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Much Ado about Nothing
Genre:Komödie, Romantik, Drama
Regie:Joss Whedon
Kinostart:24.07.2014
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 109 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.viellaermumnichts-film.de

Diese Geschichte wurde auf den Theaterbühnen der Welt, im Fernsehen und auf der Kinoleinwand schon unzählige Male erzählt – und ist doch immer wieder aufs Neue schön und amüsant: Es beginnen turbulente Tage im Haus von Leonato (Clark Gregg), dem Gouverneur von Messina, als er von seinem guten Freund Don Pedro (Reed Diamond) nach einem erfolgreichen Feldzug gegen dessen aufrührerischen Bruder Don Juan (Sean Maher) besucht wird. Denn Claudio (Fran Kranz), einer der beiden Offiziere von Don Pedro, verliebt sich schon kurz nach der Ankunft unsterblich in Leonatos Tochter Hero (Jillian Morgese) und nach wohlwollendem Zuspruch von Don Pedro stimmt der Hausherr einer Hochzeit schnell zu. Liebe liegt in der Luft und davon sollen auch Beatrice (Amy Acker), die Nichte des Gouverneurs, und Don Pedros Offizier Benedikt (Alexis Denisof) profitieren. Zu dumm nur, dass sich die Beiden scheinbar spinnefeind sind. Doch Leonato, Don Pedro, Hero und Claudio wollen mit einer List die Beiden dazu bringen, dass sie sich ineinander verlieben. Für Don Juan ist das alles zu viel des Guten. Er will die Hochzeit von Hero und Claudio um jeden Preis verhindern. Gemeinsam mit seinen Verbündeten Konrad (Riki Lindhome) und Borachio (Spencer Treat Clark) spinnt er eine Intrige, die das fröhliche Treiben auf dem Anwesen in eine blutige Tragödie verwandeln könnte…

William Shakespeares "Viel Lärm um Nichts" war für Joss Whedon schon lange ein Wunschprojekt. Und da ihm zwischen dem Drehschluss von "The Avengers" und der Nachproduktion vertraglich ein kurzer Urlaub zugesichert war, nutze er die Freizeit kurzerhand für einen 12tägigen Dreh in seinem eigenen Zuhause. Mit einem Budget von der Größe, das bei "The Avengers" an einem Tag fürs Catering draufgegangen ist und einer gut gelaunten Truppe von guten Freunden hat Whedon eine der wohl ungewöhnlichsten und charmantesten Shakespeare-Adaptionen der letzten Jahre inszeniert. Während sich sein Drehbuch eng an den Originaltext hält, ist das Setting in der Gegenwart angesiedelt. So eine stilistische Diskrepanz ist zwar nicht neu und wurde ja auch schon von Baz Luhrman in seiner knalligen "Romeo & Julia" Variante angewandt. Dennoch wirkt Whedons einfach erfrischend anders.

Zugegeben, die Inszenierung wirkt zu Beginn noch etwas gewöhnungsbedürftig, was auch durch die Schwarzweiß-Optik noch intensiviert wird. Aber es fällt schwer, sich nicht von der Spielfreude, die alle Darsteller ausstrahlen, anstecken zu lassen. Die Schauspieler, die in vielen Fällen bereits mit Joss Whedon bei einem seiner TV- oder Filmprojekte zusammengearbeitet haben, harmonisieren perfekt miteinander und verleihen so dem ganzen Film eine extrem ansteckende Leichtigkeit. Besonders bei Alexis Denisof und Amy Acker, zwischen denen schon in Whedons "Angel" die Funken gesprüht haben, macht sich das extrem positiv bemerkbar.

Zudem spürt man als Zuschauer auch, dass Joss Whedon die Vorlage liebt. Immer wieder haben er und seine Frau, die Produzentin Kai Cole, in den vergangenen Jahren Freunde zu Shakespeare-Lesungen zu sich nach Hause eingeladen. Dieser Film ist quasi die konsequente Fortführung dieser Tradition, mit der Whedon der Zeitlosigkeit von Shakespeares Texten auf ganz wunderbare Art Tribut zollt. Doch der Film zeugt nicht nur von einer gehörigen Portion Leidenschaft, sondern auch vom enormen Talent Whedons. Was er hier in kürzester Zeit in den wenigen Pausen, die ihm während der "Avenger"-Produktion blieben, als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Komponist geschaffen hat, strotz derart von Lebensfreude, Verspieltheit und Witz, dass man sich wirklich fragen muss, woher Whedon die Energie aufgebracht hat, so etwas Bezauberndes quasi im Vorbeigehen inszenieren zu können.

Wer den ganz besonderen Humor von Joss Whedon mag und William Shakespeare einfach mal auf ganz neue Art erleben möchte, der sollte sich dieses Low-Low-Budget-Kontrastprogramm zu den Millionen-Dollar-Helden aus dem Hause Marvel auf keinen Fall entgehen lassen. Perfektes Gute-Laune-Kino für Seele und Geist – und dafür muss es natürlich ein "Absolut sehenswert" geben!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Viel Lärm um Nichts (USA 2012)"
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