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Vive la France – Gesprengt wird später

Vive la France – Gesprengt wird später

Frankreich 2013 - mit Michaël Youn, José Garcia, Isabelle Funaro, Ary Abittan, Vincent Moscato ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Vive la France
Genre:Komödie
Regie:Michaël Youn
Kinostart:31.10.2013
Produktionsland:Frankreich 2013
Laufzeit:ca. 97 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.vivelafrance-derfilm.de

Diktator Adadat Ouechmagül (Moussa Maaskri) ist verzweifelt: die Welt scheint sein wunderbares Land Taboulistan komplett zu ignorieren. Während ihm sein Volk absolut ergeben ist, ist er dem Rest der Welt schlichtweg egal. Das soll sich jetzt ändern. Zwei Selbstmordattentäter sollen nach Paris fliegen und dort den Eifelturm in die Luft sprengen. Wenn dieses auf der ganzen Welt so beliebte Symbol dem Erdboden gleich gemacht ist, dann wird man Taboulistan kennen und vor dem Land ehrfürchtig zittern. Als Kandidaten für diese wichtige Mission werden die beiden Ziegenhirten Muzafar (José Garcia) und Feruz (Michaël Youn) ausgewählt. Doch obwohl die Beiden großen Enthusiasmus zeigen, erweisen sie sich schnell als völlig ungeeignet für den Job. Erst wird das Flugzeug, das sie entführen und auf den Eifelturm stürzen lassen sollen, nach Korsika umgeleitet. Dort treten die Beiden dann in jedes sich ihnen bietende Fettnäpfchen, um die Weiterreise nach Paris zu verkomplizieren. Und als sie dann auch noch die junge Journalistin Marianne (Isabelle Funaro) kennen lernen und durch sie die vielen schönen Seiten von Frankreich und vom Leben an sich erfahren, droht ihre Mission endgültig zu scheitern…

Schauspieler und Regisseur Michaël Youn, der in Deutschland zuletzt in der Komödie "Kochen ist Chefsache" an der Seite von Jean Reno zu sehen war, versucht sich in seiner zweiten Regiearbeit "Vive la France – Gesprengt wird später" an satirischen Farce über Terrorismus und Fanatismus. Dass so etwas funktionieren kann,  hatte der Brite Christopher Morris 2010 mit seiner bitterbösen Komödie "Four Lions" bewiesen. Morris ist das Kunststück gelungen, sich nicht über Religion und Glauben, sondern über falsch verstanden Fanatismus lustig zu machen. Youn versucht, in eine ganz ähnliche Kerbe zu schlagen.

Wenn zu Beginn die sehr merkwürdigen Sitten und Bräuche in Taboulistan vorgestellt werden, erinnert das allerdings erst einmal mehr an eine etwas entschärfte Version von "Borat", wobei der Film hier einige wirklich nette Lacher für sich verbuchen kann. Und auch später, wenn sich die beiden Ziegenhirten nach Paris durchschlagen müssen und dabei aufgrund so mancher kultureller Missverständnisse immer wieder mit Menschen, die sie als Franzosen bezeichnen würden, aneinander geraten, wird man als Zuschauer durchaus gut amüsiert. Auf der anderen Seite ist der Humor in vielen Szenen zu überdreht und zu sehr auf einfachen Klamauk ausgerichtet, um auch nur annähernd den satirischen Charakter von Filmen wie "Four Lions" erreichen zu können.

Für die deutsche Fassung wurden Kaya Yanar und der Schauspieler/Theaterregisseur/Musiker Serdar Somuncu engagiert. Sie sollten garantieren, dass sich der Wortwitz der französischen Originalfassung auch in die synchronisierte Version überträgt. Diese Entscheidung war an sich sehr gut, denn die Beiden liefern eine streckenweise wirklich sehr amüsante Synchronisation ab. Dennoch können auch sei nicht verhindern, dass "Vive la France – Gesprengt wird später" am Ende längst nicht so witzig und bissig geworden ist, wie der Film hätte sein können. Statt einer bösen Satire mit Kultpotential hat Youn lediglich handelsüblichen Klamauk mit einigen kleinen Highlights inszeniert, der eigentlich nur solchen Zuschauern empfohlen werden kann, die französischen Humor der etwas überdrehten und hektischen Art mögen. Für diese gilt dann aber immer hin noch: mit kleinen Abstrichen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Vive la France – Gesprengt wird später (Frankreich 2013)"
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