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Voll Verschleiert

Voll Verschleiert

Frankreich 2017 - mit Félix Moati, William Lebghill, Camélia Jordana, Anne Alvaro ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Cherchez la femme
Genre:Komödie
Regie:Sou Abadi
Kinostart:28.12.2017
Produktionsland:Frankreich 2017
Laufzeit:ca. 88 Min
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.vollverschleiert-derfilm.de/

Die Studenten Armand (Félix Moati) und Leila (Camélia Jordana) sind glücklich verliebt und haben große Pläne für ihre gemeinsame Zukunft: In New York wollen sie ein Praktikum bei den Vereinten Nationen absolvieren. Doch dann taucht Leilas Bruder Mahmoud (William Lebghill) nach einem längeren Aufenthalt im Jemen wieder auf und durchkreuzt die Pläne des Paars. Denn der einst so warmherzige junge Mann ist plötzlich ein religiöser Hardliner geworden, der scheinbar einer islamistischen Gehirnwäsche unterzogen worden ist. Er verbietet seiner Schwester jeglichen Kontakt zu Armand – von dem Praktikum in New York ganz zu schweigen. Doch Armand will seine Leila nicht so einfach aufgeben. Er muss sie unbedingt wiedersehen und sie aus den Fängen ihres fanatischen Bruders befreien. Doch der einzige Weg, ihr nahe zu kommen, ist, sich eine Niqab überzuziehen und sich als Scheherazade auszugeben. Der Plan geht zunächst auf – bis Mahmoud Interesse an der neuen Freundin seiner Schwester zu zeigen beginnt…

Religiöser Fanatismus, Islamismus oder Vollverschleierung durch das Tragen einer Niqab – für Viele Zeichen einer religiös motivierten Unterdrückung der Frau – all das sind nicht unbedingt Themen mit großem komödiantischen Potential. Vielmehr sind es gesellschaftliche Reizthemen, die kaum zum Lachen motivieren. Doch Filmemacherin Sou Abadi zeigt in "Voll Verschleiert", dass man diese Themen auch sehr humorvoll angehen kann, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen. Sie schafft es, Religionen mit Respekt zu behandeln, gleichzeitig aber deren willkürliche Auslegung von Fanatikern gehörig durch den Kakao zu ziehen.

Auch wenn es einige durchaus dramatische Momente gibt und die Hintergründe der Geschichte eher ernster Natur sind, verfügt Abadis Inszenierung über eine Leichtigkeit, die einfach nur Spaß macht. Sicherlich, in vielen Szenen ist der Film nichts anderes, als eine moderne Variante von Komödien-Klassikern wie "Manche mögen`s heiß" oder "Charlies Tante". Doch gerade durch den humorvollen Umgang mit schwierigen, aber brandaktuellen Themen ist der Film mehr, als nur eine platte Verwechslungskomödie. Selbst in alberneren Szenen besitzen die Situationen und Dialoge eine Hintergründigkeit, die einen nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken anregen.

Zugegeben, das klingt jetzt nach mehr Tiefgründigkeit, als der Film am Ende aufweisen kann. Denn trotz seiner Relevanz ist "Voll Verschleiert" in erster Linie ein heiterer Spaß, der seinen Zuschauern eine Auszeit von den Sorgen bieten will, die auch durch die hier behandelten Probleme allgegenwärtig sind. Und als solcher funktioniert der Film auch wirklich sehr gut. Für Liebhaber leichter französischer Komödienkost ist dieses turbulente Plädoyer für Toleranz, Liebe und Gleichheit dann auch: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Voll Verschleiert (Frankreich 2017)"
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