Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | What Men Want |
Genre: | Komödie |
Regie: | Adam Shankman |
Kinostart: | 14.03.2019 |
Produktionsland: | USA 2018 |
Laufzeit: | ca. 117 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | paramount.de/kino |
Ali Davis (Taraji P. Henson) ist eine knallharte Geschäftsfrau. Doch trotz enormer Erfolge kann wird sie als potentielle Partnerin in der Sportlermanagement Agentur, für die sie arbeitet, mal wieder zu Gunsten eines Mannes übergangen. Ihrem Frust lässt Ali bei einem feuchtfröhlichen Junggesellinnenabschied freien Lauf und landet schließlich bei einer ominösen Wahrsagerin, die ihr Problem lösen will. Und tatsächlich: am nächsten Tag wacht Ali auf und kann plötzlich die Gedanken von Männern hören. Zunächst ist sie schockiert und oft auch angewidert und möchte die Gabe so schnell wie möglich wieder loswerden – bis sie erkennt, dass sie die Fähigkeit perfekt für ihre Zwecke einsetzen kann. Doch dann geschieht etwas, womit Ali nicht gerechnet hätte…
Vor fast zwei Jahrzehnten sorgte Nancy Meyers mit der Komödie "Was Frauen wollen" für volle Kinosäle. Mit viel Herz und einem charmanten Spiel mit typischen Klischees avancierte das Mel Gibson Vehikel zum Blockbuster. Nun bringt Regisseur Adam Shankman die umgekehrte Variante in unsere Kinos. Das Problem dabei: "Was Männer wollen" ist einfach nicht witzig. Der Film hat ein paar gute Ideen, doch die werden unter schrillem Gekreische, derben Zoten und wirklich ärgerlichen Klischees fast vollständig begraben. Hier fehlt jede Form von Charme oder Herz. Selbst dann, wenn es doch mal so etwas wie einen emotionalen Moment gibt, bleiben Inszenierung und das Spiel der Darsteller stets auf eher zweitklassigem Niveau.
Und das, obwohl mit Golden Globe-Gewinnerin Taraji P. Henson eine Hauptdarstellerin gewählt wurde, die ihr Handwerk eigentlich versteht. Und es ist ja auch nicht so, dass der Film nicht einige durchaus richtige und wichtige Punkte ansprechen würde. Wie sich Ali in einem von Männern dominierten Beruf durchsetzen muss und trotzdem nie wirklich akzeptiert wird, birgt enorm viel Potential für hintersinnigen und vor allem auch relevanten Humor. Doch darauf verzichtet diese Komödie fast vollständig. Stattdessen gibt es ein plumpes Sexwitzchen nach dem anderen, viel Gekreische und langweilige Stereotypen.
Zugegeben, ein paar wenige gute Lacher hat "Was Männer wollen" dann doch zu bieten. Doch bei einer Laufzeit von fast zwei Stunden ist das viel zu wenig. Hier wird wieder einmal deutlich: Eine gute Idee reicht noch lange nicht aus, um auch einen guten Film zu machen. Ohne das richtige Drehbuch und eine Regie, die nicht nur mit dem Holzhammer arbeitet, funktioniert das einfach nicht. Und daher gibt es für diese müde Klamotte auch nur ein: Bedingt sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold