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Werk ohne Autor

Werk ohne Autor

Deutschland 2018 - mit Tom Schilling, Sebastian Koch, Paula Beer, Saskia Rosendahl ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama, Romantik
Regie:Florian Henckel von Donnersmarck
Kinostart:04.10.2018
Produktionsland:Deutschland 2018
Laufzeit:ca. 188 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/WerkOhneAutor

"Nicht wegschauen" – das ist die letzte Botschaft, die Kurt Barnert (Tom Schilling) als kleiner Junge von seiner Tante Elisabeth (Saskia Rosendahl) bekommen hat, bevor diese aufgrund einer psychischen Störung vom Nazi-Regime verschleppt wurde. Und Kurt hält sich daran, geht mit offenen Augen durch die Welt und entdeckt dabei seine Liebe zur Kunst. Nach Ende des Kriegs beginnt er im Osten sein Kunststudium, verliebt sich in die Studentin Ellie Seeband (Paula Beer) und flieht mit ihr in den Westen. Es sieht alles danach aus, als würde sich ihr Leben – anders als das seiner Eltern – zum Guten wenden. Doch Kurt ahnt nicht, dass ihn ein schreckliches Ereignis mit Ellies Vater, dem renommierten Professor Carl Seeband (Sebastian Koch), verbindet…

Der große Erfolg des Oscar-Gewinners "Das Leben der Anderen" war für Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck die Eintrittskarte nach Hollywood. Dort durfte er das Krimi-Remake "The Tourist" mit Johnny Depp und Angelina Jolie inszenieren. Allerdings blieb der erhoffte kommerzielle wie künstlerische Erfolg aus. Nach einer sehr langen Auszeit ist der Filmemacher nun zum deutschen Film zurückgekehrt, hat sich allerdings mit Kameramann Caleb Deschanel und Komponist Max Richter hochkarätige Verstärkung aus Hollywood mitgebracht.

Sein neuester Film heißt "Werk ohne Autor" und basiert lose auf dem Leben und Schaffen des Künstlers Gerhard Richter. Die Inszenierung ist handwerklich großartig, dramaturgisch allerdings wenig subtil. Das kann man Henckel von Donnersmarck vorwerfen, muss man aber nicht. Denn obwohl es einige Szenen gibt, die eher mit dem Holzhammer, als mit zartem Pinselstrich gemalt sind, verfügt der Film als Gesamtwerk über eine extrem große emotionale Wucht, der man sich als Zuschauer nur schwer entziehen kann. Und so kommt es dann auch, dass die über drei Stunden Laufzeit fast wie im Flug vergehen.

Neben einnehmenden Bildern und mitreißender Musik ist dies vor allem den großartigen Darstellern geschuldet. Tom Schilling schafft es hervorragend, weite Teile des Films allein zu tragen, unterstützt von einer bezaubernden Paula Beer, die leider etwas zu selten zeigen darf, wie stark auch sie spielen kann. Saskia Rosendahl ist zwar nur kurz zu sehen, nutzt aber jede Minute davon, um beim Zuschauer großen Eindruck zu hinterlassen. Und dann ist da noch Sebastian Koch, der schon in "Das Leben der Anderen" großartig gespielt hat. Warum sich Henckel von Donnersmarck erneut für den Schauspieler entschieden hat, wird eigentlich in jeder Szene deutlich, ganz besonders aber in der letzten, bei der Koch fast völlig ohne Worte mehr ausdrücken kann, als das manch anderem Darsteller im Lauf einer ganzen Schauspiellaufbahn gelingt.

Wie gesagt: Es gibt einiges, was man an "Werk ohne Autor" kritisieren könnte. Trotzdem ist es unbestreitbar, dass Florian Henckel von Donnersmarck erneut ganz großes Kino abgeliefert hat, das berührt und aufwühlt, das nachdenklich, am Ende aber auch irgendwie sehr glücklich macht. Ein großer Film, der zurecht als deutsche Oscar-Hoffnung gilt. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Werk ohne Autor (Deutschland 2018)"
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