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Wie durch ein Wunder

Wie durch ein Wunder

USA 2010 - mit Zac Efron, Amanda Crew, Charlie Tahan, Ray Liotta, Donal Logue ...

Filminfo

Originaltitel:Charlie St. Cloud
Regie:Burr Steers
Kinostart:07.10.2010
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 99 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.wiedurcheinwunder-film.de

"High School Musical"-Star Zac Efron hat mit Filmen wie "Ich & Orson Welles" bewiesen, dass er mehr kann, als sich nur singend und tanzend in die Herzen von Teenies zu spielen. "Wie durch ein Wunder" spricht zwar eindeutig die typische Efron-Zielgruppe an, gibt dem Schauspieler aber immer wieder Gelegenheit, sein durchaus vorhandenes Talent unter Beweis zu stellen.

Charlie St. Cloud (Efron) hat eine strahlende Zukunft vor sich. Mit einem Sportstipendium in der Tasche hat der leidenschaftliche Segler gerade erfolgreich die High School abgeschlossen. Doch der Traum von der erfolgreichen Zukunft fernab seines kleinen Heimatstädtchens wird jäh zerstört, als Charlie und sein kleiner Bruder Sam (Charlie Tahan) in einen Autounfall verwickelt werden, bei dem Sam ums Leben kommt. Im letzten Augenblick, in dem auch Charlie sein eigenes Leben am Ende sieht, verspricht er seinem kleinen Bruder, immer für ihn da zu sein. Als er von dem Notarzt Florio (Ray Liotta) ins Leben zurück geholt wird, schwört sich Charlie, sein Versprechen auch zu halten.

Und so trifft er sich Tag für Tag mit dem Geist von Sam und gibt dafür all seine Pläne auf. Als Charlie einige Jahre später allerdings seine alte Schulkameradin, die erfolgreiche Seglerin Tess (Amanda Crew) wieder trifft, wird er zum ersten Mal seit Langem aus seinem Einsiedlerdasein heraus gerissen. Bald muss er sich entscheiden, ob er bereit ist, Sam gehen zu lassen. Doch dann geschieht Etwas, was Charlie seine Zukunft und vor allem seine Fähigkeit, den Geist seines verstorbenen Bruders zu sehen, in einem völlig neuen Licht sehen lässt…

"Wie durch ein Wunder" vereinigt Elemente aus Filmen wie "The sixth Sense", "Im Zeichen der Libelle" oder "Feld der Träume", wobei Regisseur Burr Steers ("17 Again") leider immer wieder zu dick aufträgt und den übersinnlichen Kitsch das Geschehen dominieren lässt. Steers, der mit seinem wunderbaren Film "Igby" eigentlich ein gutes Händchen für den völlig unsentimentalen Umgang mit Themen wie Trauer, Liebe und die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens bewiesen hat, macht aus der Romanvorlage von Ben Sherwood ein von einer Überdosis religiös eingefärbter Sentimentalität erdrücktes Teenie-Drama, das den Zuschauer aufgrund fehlender subtiler Inszenierung emotional auf Distanz hält.

Das liegt allerdings weder an den überzeugenden Darstellern, noch an den traumhaft atmosphärischen Drehorten in British Columbia. Hier haben Steers und sein Team eine Welt erschaffen, in die man als Zuschauer am Liebsten auch sofort reisen oder gar hinziehen möchte. Wenn sich Steers in seiner Inszenierung etwas zurück gehalten hätte und dem Zuschauer nicht jedes Handlungselement derart offensichtlich auf dem Tablett serviert hätte, hätte in dieser faszinierend schönen Szenerie ein wirklich emotional berührendes Drama mit übersinnlichem Einschlag entstehen können, das den Zuschauer fesselt und bewegt. So ist aus "Wie durch ein Wunder" lediglich ein nett anzusehendes Märchen für eine jüngere Zielgruppe geworden, das Zuschauer über 16 aber merkwürdig kalt lässt. Daher gilt: nur bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold