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Win Win

Win Win

USA 2011 - mit Paul Giamatti, Amy Ryan, Bobby Cannavale, Jeffrey Tambor, Alex Shaffer, Burt Young ...

Filminfo

Originaltitel:Win Win
Genre:Komödie, Tragikomödie
Regie:Tom McCarthy
Kinostart:21.07.2011
Produktionsland:USA 2011
Laufzeit:ca. 105 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.WinWin-derFilm.de

In kürzester Zeit hat Paul Giamatti gleich zwei Glanzleistungen abgeliefert, die zwar viel Kritikerlob einheimsen konnten, vom Publikum aber viel zu wenig Beachtung geschenkt bekommen haben. Doch auch wenn sowohl "Barneys Version", als auch Tom McCarthys "Win Win" nur vergleichsweise wenige Kinobesucher zum Kauf einer Eintrittskarte animieren können, so werden die, die sich für eine dieser wunderbaren Komödien entscheiden, mit Schauspielkino der besonders wunderbaren Art belohnt. 

In "Win Win" spielt Giamatti den erfolglosen Anwalt Mike Flaherty, der verzweifelt versucht, aus seiner finanziellen Misere heraus zu bekommen, bevor seine Frau Jackie (Amy Ryan) Wind davon bekommt. Die recht gut bezahlte Betreuung seines Klienten Leo (Burt Young), den er entgegen seinen Versprechungen vor Gericht dennoch in ein Altersheim abschiebt, bringt zunächst die erhoffte finanzielle Unterstützung. Als eines Tages Leos Neffe Kyle (Alex Shaffer) auftaucht und sich weigert, zu seiner drogenabhängigen Mutter Cindy (Melanie Lipsky) zurückzukehren, droht der Schwindel allerdings aufzufliegen. Zwar ist Kyle eine große Unterstützung für das Ringerteam, das Mike ehernamtlich trainiert. Doch als sich zwischen Kyle und den Flahertys eine tiefe Freundschaft zu entwickeln scheint und der Junge auch immer mehr Zeit mit seinem Großvater verbringt, wird es für Mike zunehmend schwerer, Kyle anzulügen. Als schließlich auch noch Cindy auftaucht, droht Mike sehr viel mehr zu verlieren, als nur einen guten Ringer... 

"Win Win" ist die dritte Regiearbeit von Schauspieler und Filmemacher Tom McCarthy. Nach dem wunderbaren "Station Agent" und der Tragikkomödie "Ein Sommer in New York" ist McCarthy auch mit seinem neuesten Werk wieder ein wunderbar warmherziges Stück amerikanischen Independentkinos gelungen. Wie schon in seinen vorherigen Filmen dominiert auch in "Win Win" wieder der sehr ruhige, subtile Humor, der meist zum Lächeln und selten zum lauten Loslachen animiert. Das ist in keiner Weise negativ zu verstehen, da der Zuschauer das Kino mit einer länger andauernden positiven Grundstimmung verlässt, was vielen etwas brachialeren Komödien nur bedingt gelingt. Denn der Film reizt nicht nur die Lachmuskeln, sondern stimuliert auch das Herz – und das wiegt kleinere Längen oder einige nicht ganz so gut funktionierenden Szenen locker auf. 

Getragen wird das charmante Drehbuch von einem wunderbaren Darstellerensemble, das von Paul Giamatti angeführt, nicht aber überrannt wird. Giamatti lässt seinen Co-Stars Amy Ryan, Bobby Cannavale (der bereits in McCarthys "Station Agent" zu sehen war), Alex Shaffer und Jeffrey Tambor in ihren etwas kleineren Rollen genügend Freiraum, damit sie ihr darstellerisches Können voll entfalten können. Besonders deutlich wird das in den wenigen Szenen, in denen der großartige Burt Young ("Rocky") zu sehen ist. Giamatti agiert an Youngs Seite zwar nicht weniger überzeugend, doch er erlaubt dem Altstar, nur mit seinem Gesicht und wenigen Worten die jeweiligen Szenen zu dominieren. 

Es ist schwer, einen Film wie "Win Win" nicht gerne zu haben. Vorausgesetzt natürlich, es besteht eine gewisse Vorliebe für amerikanische Arthaus-Komödien. Sicherlich, die Figuren sind vielleicht etwas zu liebenswert, um wirklich real zu wirken und das Ende ist beinahe schon märchenhaft naiv. Doch gerade darin liegt auch der Charme des Films. Denn auch wenn es in der Geschichte viele an sich traurige Aspekte gibt – die Drogenabhängigkeit von Cindy, der Umgang mit alten Menschen, die wirtschaftliche Situation vom amerikanischen Mittelstand – so verpackt McCarthy diese in ein äußerst leichtes, von lebensbejahender Grundstimmung durchzogenes Gewandt. Dies, gepaart mit den wunderbaren Darstellern, macht "Win Win" zu einem perfekten Wohlfühl-Film, für den nur ein Urteil gelten kann: absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Win Win (USA 2011)"
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