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Wind River

Wind River

USA 2017 - mit Jeremy Renner, Elizabeth Olsen, Graham Greene, Kelsey Asbille, Julia Jones ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Wind River
Genre:Thriller, Drama
Regie:Taylor Sheridan
Kinostart:08.02.2018
Produktionsland:USA 2017
Laufzeit:ca. 107 Min
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.wildbunch-germany.de

Als der Fährtenleser Cory Lambert (Jeremy Renner) bei Jagd nach Pumas im verschneiten Indianer-Reservat "Wind River" die Leiche einer jungen Frau findet, weckt das schmerzhafte Erinnerungen an seine Tochter, die drei Jahre zuvor ebenfalls ermordet wurde. Die junge, noch recht unerfahrene FBI Agentin Jane Banner (Elizabeth Olsen) engagiert den mit der Gegend und ihren Bewohnern vertrauten Cory, um ihr bei den Ermittlungen in dem Mordfall zu helfen. Dabei stoßen sie nicht nur bei den Bewohnern des Reservats auf Gegenwind, sondern müssen bald erkennen, dass sie es mit einem Feind zu tun haben, der im wahrsten Sinn seines Wortes über Leichen geht, um seine Spuren zu verwischen…

"Wind River" ist das packende Regiedebüt von Drehbuchautor Taylor Sheridan, der damit seine sogenannte Frontier-Trilogie abschließt, die sich mit dem modernen amerikanischen Grenzgebiet auseinandersetzt. Stand in "Sicario" die Gewalt an der Grenze zwischen den USA und Mexiko im Mittelpunkt, konzentrierte sich "Hell or High Water" auf die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich in West Texas. Nun geht es abschließend in die Indianerreservate, die Sheridan als "Amerikas größtes Versagen" bezeichnet, da hier Menschen gezwungen werden, auf dem Land zu leben, das zu unwirtlich und zu rau ist, um hier ein wirklich angenehmes Leben führen zu können. Rechtstaatlichkeit spielt hier die Nebenrolle, Verbrechen und Mord sind eher Gewohnheit als Seltenheit.

In dieser Welt versucht Cory seine ganz persönliche Tragödie zu verarbeiten, während er mit einem Fall konfrontiert wird, der seine nicht auch nur annähernd geheilten Wunden noch weiter aufreißt. Er wird in ein Dilemma gestoßen, ob er nach den Gesichtspunkten der Gerechtigkeit oder der persönlichen Rache handeln muss. Es ist dieses Dilemma, das dem sehr langsam erzählten Thriller extreme Spannung verleiht. Die Verbindung aus mitreißender Story, der beklemmenden Atmosphäre, die durch die intensive Bildsprache entsteht, sorgen dafür, dass nicht auch nur ein Moment Langeweile aufkommt.

Spätestens dann, wenn Sherdian zeigt, was mit dem toten Mädchen geschehen ist, kann der Zuschauer Corys Dilemma absolut nachvollziehen. Die sehr verstörende Szene schreit regelrecht nach Vergeltung, doch die eigene Moral ruft nach Besinnung. Wer ist am Ende stärker? Bei Cory wird das gezeigt, doch die Frage muss sich auch jeder Zuschauer selbst stellen. Dadurch gewinnt der Film auch noch eine gewisse Nachhaltigkeit, auch wenn diese nicht ganz so intensiv ausfällt, wie noch bei Sheridans preisgekrönter Drehbucharbeit für "Sicario".

Wer leise, aber sehr intensive Thriller mit starken Darstellern und einer packenden Bildsprache schätzt, der sollte sich "Wind River" auf keinen Fall entgehen lassen. Wer für einen gelungenen Thriller aber Tempo und jede Menge Action braucht, der wird – von einer intensiven Schießerei – wohl eher enttäuscht das Kino verlassen. Insgesamt ganz klar ein: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Wind River (USA 2017)"
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