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Wochenendkrieger

Wochenendkrieger

Deutschland 2012 - mit Nicole Busch, Chris Fano, Sven Fronecke, Gregor Knape, Dirk Neumann ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Dokumentarfilm
Regie:Andreas Geiger
Kinostart:22.08.2013
Produktionsland:Deutschland 2012
Laufzeit:ca. 94 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.neuevisionen.de

Überall in Deutschland verwandeln sich mit schöner Regelmäßigkeit Wälder, Auen und Felder in mystische Welten, in denen Elfen, Dämonen, Orks, Zauberer und Hexen im ewigen Kampf Gut gegen Böse aufeinander treffen. Meist sind es nur kleine Gruppen dieser Wesen, doch ab und an kommen bis zu 8.000 Gleichgesinnte zusammen, um dem Alltag auf ganz besondere Weise zu entfliehen. Wer glaubt, dass es sich bei diesen Menschen um eine kleine Truppe realitätsferner Nerds handelt, irrt gewaltig. Alleine in Deutschland gehören knapp 250.000 Mitglieder der Live-Rollenspiel-Community an. Unter ihnen sind Lehrer, Künstler, Politiker, Techniker – ganz normale Menschen aus verschiedenen Schichten der Gesellschaft. Es ist eine bunte Truppe, die eines vereint: ihre Liebe und Leidenschaft für Rollenspiele.

In "Wochenendkrieger" begleitet Filmemacher Andreas Geiger fünf dieser Menschen durch ihre Fantasiewelt und ihren Alltag und entwirft dabei ein charmantes Porträt einer Gemeinschaft, die von Außenstehenden oftmals belächelt wird, die für ihre Mitgliedern aber sehr viel bedeutet, als sich einfach am Wochenende ein bisschen zu verkleiden. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen Sven, Montagearbeiter bei VW in Wolfsburg, der bei den Rollenspielen zum Gärtner der öligen Pestilenz wird, Die Lehrerin Chris, die sich in die böse Herrscherin der Leere verwandelt, der Maskenbildner Gregor alias Erzmagier Lamathiel, die Modedesignstudentin Nicole, die zur Königin der Elfen wird, sowie Dirk, der seinen Job als Sekretär bei den Grünen immer wieder gegen seine Rolle als Herrscher des untoten Fleisches eintauscht.

Der Film stellt Szenen aus den Rollenspielen Einblicken in den Alltag der Protagonisten gegenüber und würzt das Ganze noch mit einigen sehr offenen Interviewsequenzen. Das ist mal sehr amüsant, etwa wenn Gregor die Zuschauer durch das Lager seines Kostüm- und Zubehörversandes führt oder wenn gezeigt wird, wie aus einer alten Arbeiterflagge aus DDR-Zeiten ein Meerjungfrauenkostüm geworden ist. Es gibt aber auch einige sehr bewegende Szenen, etwa wenn Nicole erzählt, wie sie ihre Liebe zu den Fantasiewelten entwickelt hat.

In vielen Momenten wäre es für den Regisseur ein Leichtes gewesen, seine Protagonisten der Lächerlichkeit preis zu geben. Doch das geschieht in keinem Moment. Vielmehr macht der Film deutlich, wie viel Mühe und Liebe die völlig unterschiedlichen Menschen in ihre Leidenschaft investieren und wie sehr sie auch in ihrem "normalen" Leben von den Rollenspielen profitieren. Dass das Ganze mit einem sehr charmanten Augenzwinkern und von Seiten der fünf Porträtierten mitunter auch mit etwas Selbstironie präsentiert wird, verleiht der Dokumentation eine angenehme Leichtigkeit, die sie trotz einiger kleiner Längen insgesamt äußerst unterhaltsam und sehenswert macht. Wer also einmal einen Blick in die ganz besondere Welt der Live Rollenspiele werfen möchte, der sollte sich die  "Wochenendkrieger" auf keinen Fall entgehen lassen!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Wochenendkrieger (Deutschland 2012)"
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