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Wunder

Wunder

USA 2017 - mit Julia Roberts, Jacob Tremblay, Owen Wilson, Izabela Vidovic ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Wonder
Genre:Drama
Regie:Stephen Chbosky
Kinostart:25.01.2018
Produktionsland:USA 2017
Laufzeit:ca. 113 Min
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.studiocanal.de/kino/wunder

Der 10jährige August "Auggie" Pullman (Jacob Tremblay) ist clever, witzig und gutmütig, hat liebende Eltern (Julia Roberts, Owen Wilson) und eine Schwester Via (Izabela Vidovic), mit der er durch Dick und Dünn gehen kann. Klingt nach der perfekten Kindheit? Nicht für Auggie, denn durch einen seltenen Gendefekt ist sein Gesicht völlig entstellt. Bislang wurde er zu Hause unterrichtet, nach Draußen traut er sich nur versteckt unter seinem Astronautenhelm. Doch das soll sich nun ändern, denn der Junge soll endlich ein ganz normales Leben führen und andere Kinder kennenlernen. Obwohl er Angst hat, lässt sich Auggie überzeugen, in eine ganz gewöhnliche Schulklasse zu gehen – ohne Astronautenhelm. Doch zunächst bleibt er an der Schule ein Außenseiter, der ständig nur angegafft wird. Doch dann schließt er erste Freundschaften – doch werden diese auch im Alltag Bestand haben können?

Die Verfilmung von R. J. Palacios` gefeierten Debütroman "Wunder" ist selbst ein kleines Wunder. Das anrührende Plädoyer für Mut, Toleranz und Freundschaft konnte bei verhältnismäßig kleinem Budget bislang weltweit 250 Millionen Dollar einspielen. Natürlich ist die Inszenierung hochgradig manipulativ und drückt wo immer es geht auf die Tränendrüse. Aber irgendwie funktioniert das Ganze sehr gut. Der Film ist einfach schön und schenkt seinem Publikum ein wundervolles Glücksgefühl. Besonders von Jacob Tremblay ("Raum"), aber auch von den anderen jungen Darstellerinnen und Darstellern, wie auch von den Profis Julia Roberts und Owen Wilson sehr gut gespielt, überzeugt der mit leisem Humor durchzogene Film besonders auf dramaturgischer Ebene.

Denn die Geschichte wird nicht nur aus Auggies Sicht erzählt. Vielmehr wechselt die Erzählperspektive immer wieder. Mal ist es eben der kleine Junge, der den Zuschauer an seinen Ängsten, an seinen Hoffnungen und Freuden teilhaben lässt, dann ist es seine Schwester Via, die erzählen darf, wie sie damit umgeht, dass alle Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf ihren Bruder gerichtet ist. Dann ist es Vias einst beste Freundin, die gerade noch sehr oberflächlich wirkte, die offenbart, warum sie sich so verändert hat. Und auch Jack, Auggies erster richtiger Freund, bekommt einen eigenen Erzählstrang spendiert.

Dadurch, dass die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden, können die Figuren sehr viel komplexer dargestellt werden, als das zunächst den Anschein hat, wovon der Film auch auf der emotionalen Ebene absolut gewinnt. Sicherlich, oft ist das ganz schön dick aufgetragen. Und gerade zum Ende hin wird alles schon ganz arg durch eine rosarote Brille betrachtet, die suggeriert, dass eigentlich alle – besonders alle Kinder – im Herzen gute und tolerante, aufgeschlossene Menschen sind. Hach, was wäre es doch schön, wenn das in Wirklichkeit auch so wäre. Aber im Kino darf das so sein – schließlich ist "Wunder" ja auch keine Dokumentation, sondern ein sehr, sehr schönes Märchen, das seinen Zuschauern eine schöne Botschaft mit auf den Weg geben möchte: Es lohnt sich immer hinter die Fassade zu blicken.

Wer also über ein klein wenig Kitsch und permanentes Drücken auf die Tränendrüse hinwegsehen kann und einfach eine schöne Geschichte erzählt bekommen möchte, die für ein wohliges Gefühl in der Herzgegend sorgt, dem kann dieses "Wunder" mehr als empfohlen werden. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Wunder (USA 2017)"
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