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Zwei Leben

Zwei Leben

Deutschland/Norwegen 2012 - mit Juliane Köhler, Ken Duken, Liv Ullmann, Sven Nordin, Rainer Bock ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Georg Maas
Kinostart:19.09.2013
Produktionsland:Deutschland/Norwegen 2012
Laufzeit:ca. 99 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.zweileben-film.de

Nachdem sie ihre Kindheit von den Nazis verschleppt in einem Kinderheim in Deutschland verbringen musste, lebt Katrine (Juliane Köhler), Tochter einer Norwegerin (Liv Ullmann) und eines deutschen Soldaten mittlerweile seit vielen Jahren ein glückliches Leben in Norwegen. Hier hat sie sich mit ihrem Mann Bjarte (Sven Nordin), ihrer Tochter Anne (Julia Bache-Wiig) und ihrer Mutter Åse eine scheinbar perfekte Existenz aufgebaut. Doch durch den Fall der Mauer und die damit einhergehende Neuordnung Europas wird Katrine von ihrer Vergangenheit wieder eingeholt. Denn der junge deutsche Anwalt Sven Solbach (Ken Duken) strebt eine Klage am Europäischen Gerichtshof an, die den von Nazis entführten Kindern Wiedergutmachung und so ein Stück Gerechtigkeit bringen soll. Doch Katrine lehnt seine Bitte, dass sie und ihre Mutter als Zeugen aussagen sollen, ab. Als Solbach dennoch nicht locker lässt und auf einige Ungereimtheiten in Katrines Vergangenheit stößt, beginnt für sie ein verzweifelter Kampf um den Erhalt eines Geheimnisses, dessen Enthüllung ihr privates Glück für immer zerstören könnte…

Für das Drama "Zwei Leben" haben Regisseur Georg Maas ("Neufundland") und sein Team intensiv über eines der vielen dunklen Kapitel in der Geschichte des Nazi-Regimes recherchiert. Während der deutschen Besetzung Norwegens zwischen 1940 und 1945 sind viele deutsche Soldaten Beziehungen mit norwegischen Frauen eingegangen, aus denen zahlreiche Kinder hervorgegangen sind. Zur "Förderung des germanischen Erbgutes für das Deutschtum" wurden von den Nazis Kinderheime errichtet, in die etwa 250 dieser deutsch-norwegischen Kinder verschleppt wurden. Die meisten von ihnen kamen in das Gebiet der späteren DDR, wo sich die Regierung zwei Jahrzehnte später dieses Nazi-Erbe zunutze machte, um Stasi-Agenten im Westen zu platzieren. Dafür wurden sie mit der Identität der deutsch-norwegischen Waisen ausgestattet. Bis heute sind angeblich noch nicht alle dieser Agenten enttarnt worden.

Basierend auf diesem Hintergrund hat Georg Maas ein intensives Drama um Schuld und Sühne, um die schwierige Frage nach Täter und Opfer und um den Kampf einer Frau, ihr Glück nicht von den Schatten der Vergangenheit zerstören zu lassen. Für die verschachtelte Erzählform, bei der sich die Wahrheit langsam durch Rückblenden zusammensetzt, hat Maas eine sehr atmosphärische visuelle Umsetzung gewählt. Während die in der Gegenwart spielenden Szenen oft von Bildern rauer Schönheit erfüllt sind, werden die Rückblicke in die Vergangenheit von Katrine im Stil alter Super-8 Aufnahmen präsentiert. Grobkörnig, etwas unscharf und von einer bedrückenden Grundstimmung geprägt präsentiert sich dieser Blick auf Katrines zweites Leben, der mit jedem weiteren Puzzleteil tiefere Abgründe offenbart.

So überzeugend die Darsteller auch sind, "Zwei Leben" funktioniert in erster Linie aufgrund der clever aufgebauten Dramaturgie, die in einem so intensiven wie konsequenten Ende gipfelt. Georg Maas und seinem Team vor wie hinter der Kamera ist ein spannendes Drama gelungen, über dessen Hintergründe man nach diesem Film gerne noch sehr viel mehr erfahren möchte. Ein gutes Beispiel dafür, dass anspruchsvolle Programmkinokost durchaus auch richtig unterhaltsam sein kann. Und dafür gibt es dann auch ein absolut verdientes: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Zwei Leben (Deutschland/Norwegen 2012)"
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