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Zwei von altem Schlag

Zwei von altem Schlag

USA 2013 - mit Robert De Niro, Sylvester Stallone, Kim Basinger, Alan Arkin, Jon Bernthal, Kevin Hart ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Grudge Match
Genre:Komödie
Regie:Peter Segal
Kinostart:09.01.2014
Produktionsland:USA 2013
Laufzeit:ca. 113 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.ZweiVomAltenSchlag.de

Was würde passieren, wenn zwei der größten Boxer der Kinogeschichte – Rocky Balboa und Jake LaMotta alias "Wilder Stier" – im Rentenalter aufeinandertreffen? Einen kleinen Eindruck davon vermittelt die Komödie "Zwei von altem Schlag", in der Regisseur Peter Segal ("50 erste Dates") die beiden Darsteller dieser cineastischen Boxlegenden in den Ring schickt. Vor dreißig Jahren waren  Henry "Razor" Sharp (Sylvester Stallone) und Billy "The Kid" McDonnen (Robert De Niro) große Stars im Boxzirkus und die größten Konkurrenten im Ring. Nachdem jeder einmal den anderen besiegt hat, sollte ein weiter Kampf endgültig entscheiden, wer der bessere Boxer ist. Doch kurz vor diesem Entscheidungskampf beendete Razor völlig unerwartet und ohne weitere Erklärungen seine Karriere. Jetzt, dreißig Jahre später, soll die Rivalität der beiden Boxer für ein Videospiel neu widerbelebt werden. Doch nachdem die Kontrahenten bei den Motion Capture Aufnahmen aufeinander losgehen und der Clip im Internet ein Riesenhit wird, wittert der junge Box-Promoter Dante Slate Jr.(Kevin Hart) seine große Chance, endlich einmal richtig viel Geld zu kassieren: er will den ausgefallenen Entscheidungskampf nachholen und die Box-Rentner dafür zurück in den Ring holen. Während McDonnen sofort bereit für die endgültige Abrechnung ist, sträubt sich Razor zunächst davor, die Boxhandschuhe wieder anzuziehen. Doch als er seinen Job und damit seinen finanziellen Halt verliert, muss auch er diesem ungewöhnlichen Kampf zustimmen…

Mit viel Humor, netten Anspielungen auf "Rocky" und "Wie ein wilder Stier", viel Pittsburgh Lokalkolorit (obwohl der Film zum größten Teil in New Orleans gedreht wurde) und gut gelaunten Darstellern bietet  "Zwei von altem Schlag" knapp zwei Stunden solides Kinovergnügen. Sicherlich, Razor und The Kid boxen nicht in der gleichen Qualitätsklasse wie Rocky Balboa und Jake LaMotta, doch als reiner Unterhaltungsfilm funktioniert die Komödie sehr gut. Der positivste Aspekt dabei ist sicherlich, dass Regisseur Segal in den meisten Momenten der Versuchung widersteht, das Altherren-Boxen in einen überdrehten Klamauk ausarten zu lassen. Zwar gibt es hier und da einige Momente, in denen die Gags etwas zu einfach gestrickt sind. Und auch die Figur des etwas überdrehten Box-Promoters ist auf Dauer etwas nervig. Doch insgesamt trifft die Inszenierung genau den richtigen Ton zwischen Komödie und Drama, zwischen leiser Nostalgie und treffsicherem Hau-Drauf-Witz.

Wenn die beiden Rivalen in albernen Motion-Capture Anzügen übereinander herfallen, sich für allerhand erniedrigende Promotion-Aktionen hergeben müssen und der jüngeren Ultimate Fighter Generation zeigen, was eine richtige Harke ist, dann sorgt das beim Zuschauer für richtig gute Laune. Gleichzeitig versucht der Film aber auch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit über die Schwierigkeiten des Älterwerdens, über die Vergänglichkeit des Ruhms oder über die Notwendig, die Vergangenheit loslassen zu können zu erzählen. Das funktioniert nicht immer wirklich gut, da sich immer wieder etwas zu viel Pathos und zu vorhersehbare Klischees einschleichen. Doch insgesamt profitiert der Film deutlich von dieser ruhigeren, dramatischeren Momenten.

Denn nicht nur, dass die an sich eher simpel gestrickte Geschichte dadurch einen Hauch von Tiefe verliehen bekommt. Die guten Darsteller werden zudem so nicht einfach zu Witzfiguren degradiert, sondern dürfen auch immer wieder ein wenig von ihrem schauspielerischen Können einsetzen. Sicherlich, stark beansprucht wird der Intellekt des Zuschauers trotzdem nicht. Auch wenn "Zwei von altem Schlag" kein hirnloser Quatsch geworden ist, so ist die Komödie doch meilenweit vom anspruchsvollen Autorenkino entfernt. Doch das ist eigentlich auch gut so, denn mit seiner intellektuellen Leichtigkeit und seinem Mut zur Albernheit versucht der Film gar nicht erst, mehr zu sein, als kurzweilige Realitätsflucht, als eine amüsant-nostalgische Reise in die Vergangenheit der beiden Hauptdarsteller oder ein vergnüglicher Spaß auch für etwas ältere Liebhaber von US-Komödien. Wer also von dem Schlagabtausch der beiden Box-Oldies nicht mehr erwartet, als leichte, traditionelle Komödienkost mit leichtem dramatischen Einschlägen, der sollte sich auf jeden Fall ein Ticket für diesen amüsanten Kampf lösen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Zwei von altem Schlag (USA 2013)"
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