Vielerlei Riten und Bräuche sind zum Osterfest entstanden.
Osterfeuer werden am Abend des 1. Ostertages auf Feldern und Höhen entzündet und leuchten weithin ins Land.
Osterspiele werden vielerorts seit alters her aufgeführt. Immer ist der Inhalt der Spiele der Sieg des erwachenden Lebens über das Dunkel der Winterzeit. Das christliche Mysterienspiel von der Auferstehung Christi fügt sich nahtlos an die vorchristlichen Frühlingsbräuche an, welche das Erwachen der Natur mit neuem Leben feierten.
Eine Reihe an Ostersymbolen, wie Ostereier und Osterhase, gab es schon im Altertum. Viele wurden vom Christentum übernommen und sind auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des Osterfestes.
1. Das Osterei
Das beherrschende Sinnbild unseres Osterfestes ist auch heute noch das Osterei.
Eier sollen schon bei den Frühlingsfesten im alten Ägypten, Persien, Griechenland und Rom meist rot gefärbt als Fruchtbarkeitssymbole verschenkt und gegessen worden sein.
Die kirchliche Eierweihe lässt sich bereits im 4. Jhd. nachweisen. In dieser Zeit wurden Eier auch schon bunt bemalt, wie Funde aus der Gegend von Worms zeigen.
Zur Unterscheidung von den frischen Eiern fügte man dem Wasser Pflanzen bei. Der Saft von Zwiebeln, Spinat oder Roter Beete sorgte so für die ersten bunten Ostereier.
Kunstvoll bemalte Eier tauchten erstmals im 13. Jhd. auf.
Das Ei ist die Lebensquelle an sich und steht als Symbol für die Entstehung des Lebens. Sie an Ostern zu kochen stammt vermutlich von ihrer Verwendung als Zahlungsmittel im 12. Jhd. Da man am Gründonnerstag traditionell seine Schulden beglich, wurden viele Eier bis zu diesem Tag aufgespart und durch Kochen konserviert.
Das Osterei heute
Das Osterei ist ein meist mit natürliche Pflanzenfarben gefärbtes, manchmal auch mit Motiven bemaltes Hühnerei, das traditionell zu Ostern verschenkt oder gegessen wird.
Ausgeblasene und oft kunstvoll bemalte oder beklebte Eier werden zu Ostern als Dekoration verwendet. Berühmt für ihren Prunk und auch teuer sind die juwelenbesetzten Ostereier von Fabergé.
2. Der Osterhase
Das Verstecken der Ostereier stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die kirchliche Weihe roter Ostereier ist erstmals 1553 bezeugt. Der Osterhase ist im Brauchtum ein Hase, der zu Ostern Eier bemalt und im Garten versteckt.
Der Hase steht als Zeichen der Fruchtbarkeit.
Sowohl der griechischen Liebesgöttin Aphrodite als auch der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin Ostera wurde ein Hase als heiliges Tier zugeordnet. Erste Belege für den Osterhasen aus dem Jahre 1678 sind von Georg Franck von Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg, überliefert. Vor über dreihundert Jahren ist der Brauch im Elsass, in der Pfalz und am Oberrhein entstanden. In Zürich ist aus alten Aufzeichnungen der Osterhase als Eierbringer überliefert. Auch die Terminierung des Osterfestes lässt eine Verbindung zum Hasen zu. Das Osterfest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier.
Doch der Osterhase ist nicht der einzige Überbringer der Ostereier.
In Schleswig-Holstein, Oberbayern und Österreich galt der Hahn, im westfälischen oder hannoveranischen Raum der Fuchs, in der Schweiz der Kuckuck, in Thüringen der Storch als Überbringer der Eier.
Im Deutschen Volksgut gibt es viele kleine, meist lustige Verse über den Osterhasen, wie etwa:
Unterm Baum im grünen Gras
Sitzt ein kleiner Osterhas'!
Putzt den Bart und spitzt das Ohr,
Macht ein Männchen, guckt hervor.
Springt dann fort mit einem Satz
Und ein kleiner frecher Spatz
Schaut jetzt nach, was denn dort sei.
Und was ist's? Ein Osterei!
Osterhäschen, komm zu mir,
komm in unseren Garten!
Bring uns Eier, zwei, drei, vier,
lass uns nicht so lange warten!
Leg sie in das grüne Gras,
lieber, guter Osterhas`.
Lieber guter Osterhas'
bringe doch uns Kindern 'was.
Rote, grüne, gelbe Eier,
für die schöne Osterfeier.
Hinter Birken, hinter Buchen,
wollen wir die Eier suchen.