Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
September 2023
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So

Ostern 2023

Bevor wir uns mit der Geschichte und den Traditionen beschäftigen, wollen wir erst einmal schauen, wie und wo in Frankfurt und Umgebung Ostern gefeiert wird. 

Frankfurt

Ein Highlight ist auch 2023 wieder die Dippemess im Frühjahr, die traditionell kurz vor Ostern beginnt und natürlich am Osterwochenende besonders viel Zuspruch erfährt. Am Karfreitag ist die Dipppemess aber geschlossen.

Am 06. April findet am Uhrtürmchen auf der Berger Straße ein Ostermarkt für Kinder statt. Von 14 – 18 Uhr kann hier gebastelt und nach Herzenslust gespielt werden.

Stimmungsvoll wird es am Samstag, den 11. April. Die IG Riedberg lädt wieder zum Osterfeuer ein. Ab 18:30 Uhr gibt es erst einmal Speisen, Getränke und Stockbrot, bevor etwa um 20:30 Uhr das große Feuer entfacht wird.

Ebenfalls am Karsamstag ertönt in Frankfurt traditionell das große Stadtgeläut. Um 16:30 Uhr geht es los!

Wiesbaden

In Wiesbaden brennt am Karsamstag das größte Osterfeuer im Rhein-Main-Gebiet. Schon zum 15. Mal lädt der Schlachthof Wiesbaden am Samstag, 8. April, um 18 Uhr zum großen Osterfeuer-Fest mit Musik und Kinderprogramm ein. Dieses Jahr ist beim Osterfeuer-Fest die Band "The four shops" mit von der Partie. Außerdem gibt es Osterlieder, Zauberei, einen Streichelzoo und ein Fotomobil. Dazu werden jede Menge Fingerfood, Drinks und natürlich versteckte Eier geboten.

Woher stammt der Begriff Ostern?

Die Bezeichnung Ostern leitet sich wohl von Eastre ab, dem angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit. Ihr Fest wurde am Tag vor der Frühlings-Tagundnachtgleiche gefeiert. Andere meinen das Wort "Ostern" leitet sich von "Eostro" ab. Das Wort bedeutet Morgenröte und ist von dem Wortstamm "ausos" abgeleitet, der im Griechischen zu "eos", Sonne, und im Lateinischen zu "aurora", Morgenröte, geführt hat.

Im Althochdeutschen bildete sich Eostro zu "ôstarum" und im Altenglischen zu "eastron".

Wie auch immer: Im Brauchtum der mitteleuropäischen Volksstämme spielt Ostern seit jeher eine zentrale Rolle. Die Sehnsucht der Menschen nach Frühling, Sonne und Wärme, nach Sicherung des neuen Erntesegens ließ sie das Frühlingsfest der Tag- und Nachtgleiche ausgelassen feiern. Die christliche Kirche hat ihr wichtigstes Fest, die Auferstehung Christi, durch das Konzil von Nizäa im Jahre 325 mit dem Frühlingsfest des germanischen Lichtkultes zusammengelegt.  Ostern soll aber auch schon das in der Bibel erwähnte jüdische Passahfest abgelöst haben, was viele Gemeinsamkeiten in den Bräuchen vermuten lässt.

Somit überrascht es nicht, dass das Wort für Ostern und für Passah in einer ganzen Reihe von Sprachen, wie Französisch, Griechisch, Italienisch und Spanisch ähnlich bzw. identisch ist. Sicher ist daher das Ostern, welches man heute feiert, wie auch viele andere christliche Feste (bspw. Pfingsten) mit heidnischen Bräuchen und Riten durchsetzt ist. Ostern ist jedoch in vielen Ländern gleichbedeutend mit Freude, Fröhlichkeit und Festlichkeit.

Christliches Ostern

Ostern ist nach Weihnachten (Geburt Jesu) für die Christen durch die Auferstehung Jesu ein weiteres zentrales Ereignis ihres Glaubens. Der Tod wird nicht als Ende, sondern als Neubeginn eines neuen Lebens gesehen. Damit soll bekundet werden, dass das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht und die Liebe über den Hass siegen wird.

Im Christentum dauert die Osterzeit 50 Tage bis Pfingsten.

Vor der Osterzeit liegt die Fastenzeit auch Passionszeit genannt, die 40 Tage andauert und am Aschermittwoch beginnt. Sie erinnert an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste gefastet hat.

Die letzte Woche vor Ostern heißt Karwoche. Sie beginnt mit dem Palmsonntag, an dem die Christen den Einzug Jesu nach Jerusalem feiern.

Am Gründonnerstag (das "Grün" kommt von dem altdeutschen Wort "greinen", was so viel wie weinen heißt) feiert das Christentum das Abendmahl.

Am Karfreitag (althochdeutsch "„kara", bedeutet Klage, Kummer, Trauer) wird des Todes Jesu am Kreuz gedacht, am Karsamstag ist Grabesruhe, und am Ostersonntag ist Jesus - nach der Bibel - auferstanden.

Ausgehend von der Berechnung des Ostersonntag lassen sich alle anderen unregelmäßigen Feiertage bestimmen.

Dies gilt seit dem 1. Kirchenkonzil im Jahre 325. Modifiziert wurde die Berechnungsgrundlage durch Papst Gregor XIII. (1582), der den "Julianischen Kalender" durch den noch heute gültigen "Gregorianischen Kalender" ersetzte.

Auf dem Petersplatz im Vatikan drängen sich Jahr für Jahr an Ostern über 200.000 Menschen, um dabei zu sein, wenn der Papst, traditionell unter freiem Himmel, die Ostermesse liest. Zur Mittagszeit hält der Papst seine Osteransprache an die Gläubigen der Welt. Der Höhepunkt ist der anschließende päpstliche Segen "Urbi et orbi" (lateinisch: der Stadt und dem Erdkreis).

Ostern - Brauchtum, Riten, Symbolik

Vielerlei Riten und Bräuche sind zum Osterfest entstanden.

Osterfeuer werden am Abend des 1. Ostertages auf Feldern und Höhen entzündet und leuchten weithin ins Land.

Osterspiele werden vielerorts seit alters her aufgeführt. Immer ist der Inhalt der Spiele der Sieg des erwachenden Lebens über das Dunkel der Winterzeit. Das christliche Mysterienspiel von der Auferstehung Christi fügt sich nahtlos an die vorchristlichen Frühlingsbräuche an, welche das Erwachen der Natur mit neuem Leben feierten.

Eine Reihe an Ostersymbolen, wie Ostereier und Osterhase, gab es schon im Altertum. Viele wurden vom Christentum übernommen und sind auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des Osterfestes.

1. Das Osterei

Das beherrschende Sinnbild unseres Osterfestes ist auch heute noch das Osterei.

Eier sollen schon bei den Frühlingsfesten im alten Ägypten, Persien, Griechenland und Rom meist rot gefärbt als Fruchtbarkeitssymbole verschenkt und gegessen worden sein.

Die kirchliche Eierweihe lässt sich bereits im 4. Jhd. nachweisen. In dieser Zeit wurden Eier auch schon bunt bemalt, wie Funde aus der Gegend von Worms zeigen.

Zur Unterscheidung von den frischen Eiern fügte man dem Wasser Pflanzen bei. Der Saft von Zwiebeln, Spinat oder Roter Beete sorgte so für die ersten bunten Ostereier.

Kunstvoll bemalte Eier tauchten erstmals im 13. Jhd. auf.

Das Ei ist die Lebensquelle an sich und steht als Symbol für die Entstehung des Lebens. Sie an Ostern zu kochen stammt vermutlich von ihrer Verwendung als Zahlungsmittel im 12. Jhd. Da man am Gründonnerstag traditionell seine Schulden beglich, wurden viele Eier bis zu diesem Tag aufgespart und durch Kochen konserviert.

Das Osterei heute

Das Osterei ist ein meist mit natürliche Pflanzenfarben gefärbtes, manchmal auch mit Motiven bemaltes Hühnerei, das traditionell zu Ostern verschenkt oder gegessen wird.

Ausgeblasene und oft kunstvoll bemalte oder beklebte Eier werden zu Ostern als Dekoration verwendet. Berühmt für ihren Prunk und auch teuer sind die juwelenbesetzten Ostereier von Fabergé.

2. Der Osterhase

Das Verstecken der Ostereier stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die kirchliche Weihe roter Ostereier ist erstmals 1553 bezeugt. Der Osterhase ist im Brauchtum ein Hase, der zu Ostern Eier bemalt und im Garten versteckt.

Der Hase steht als Zeichen der Fruchtbarkeit.

Sowohl der griechischen Liebesgöttin Aphrodite als auch der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin Ostera wurde ein Hase als heiliges Tier zugeordnet. Erste Belege für den Osterhasen aus dem Jahre 1678 sind von Georg Franck von Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg, überliefert. Vor über dreihundert Jahren ist der Brauch im Elsass, in der Pfalz und am Oberrhein entstanden. In Zürich ist aus alten Aufzeichnungen der Osterhase als Eierbringer überliefert. Auch die Terminierung des Osterfestes lässt eine Verbindung zum Hasen zu. Das Osterfest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier.

Doch der Osterhase ist nicht der einzige Überbringer der Ostereier.

In Schleswig-Holstein, Oberbayern und Österreich galt der Hahn, im westfälischen oder hannoveranischen Raum der Fuchs, in der Schweiz der Kuckuck, in Thüringen der Storch als Überbringer der Eier.

Im Deutschen Volksgut gibt es viele kleine, meist lustige Verse über den Osterhasen, wie etwa:

Unterm Baum im grünen Gras

Sitzt ein kleiner Osterhas'!

Putzt den Bart und spitzt das Ohr,

Macht ein Männchen, guckt hervor.

Springt dann fort mit einem Satz

Und ein kleiner frecher Spatz

Schaut jetzt nach, was denn dort sei.

Und was ist's? Ein Osterei!

 

Osterhäschen, komm zu mir,

komm in unseren Garten!

Bring uns Eier, zwei, drei, vier,

lass uns nicht so lange warten!

Leg sie in das grüne Gras,

lieber, guter Osterhas`.

 

Lieber guter Osterhas'

bringe doch uns Kindern 'was.

Rote, grüne, gelbe Eier,

für die schöne Osterfeier.

Hinter Birken, hinter Buchen,

wollen wir die Eier suchen.

Goethes Osterspaziergang

Auch bei Frankfurts wohl berühmtesten Sohn, dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe, war Ostern ein Thema. Besonders natürlich in dem Osterspaziergang aus Faust I. Darin heißt es:

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche

Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,

Im Tale grünet Hoffnungsglück;

Der alte Winter, in seiner Schwäche,

Zog sich in rauhe Berge zurück.

Von dort her sendet er, fliehend, nur

Ohnmächtige Schauer körnigen Eises

In Streifen über die grünende Flur.

 

Aber die Sonne duldet kein Weißes,

Überall regt sich Bildung und Streben,

Alles will sie mit Farben beleben;

Doch an Blumen fehlts im Revier,

Sie nimmt geputzte Menschen dafür.

 

Kehre dich um, von diesen Höhen

Nach der Stadt zurück zu sehen!

Aus dem hohlen finstern Tor

Dringt ein buntes Gewimmel hervor.

 

Jeder sonnt sich heute so gern.

Sie feiern die Auferstehung des Herrn,

Denn sie sind selber auferstanden:

Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,

Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,

Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,

Aus der Straßen quetschender Enge,

Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht,

Sind sie alle ans Licht gebracht.

 

Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge

Durch die Gärten und Felder zerschlägt,

Wie der Fluß in Breit und Länge

So manchen lustigen Nachen bewegt,

Und, bis zum Sinken überladen,

Entfernt sich dieser letzte Kahn.

 

Selbst von des Berges fernen Pfaden

Blinken uns farbige Kleider an.

Ich höre schon des Dorfs Getümmel,

Hier ist des Volkes wahrer Himmel,

Zufrieden jauchzet groß und klein:

Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!“

(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)

Partner-Tipps für Frankfurt & Umgebung

Empfehlungen von Partnern und Firmen aus oder für die Region.