Andreas Mühe. Stories of Conflict

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Ausstellung
Städel Museum
Event-Termine:
Wo:
Dürerstraße 2
60596 Frankfurt am Main

Das Städel Museum widmet einem der bekanntesten Künstlern Deutschlands eine große Ausstellung: Andreas Mühe, der sich in seinen Fotografien mit soziologischen, historischen und politischen Themen befasst, die er in besonderen Umgebungen aufwendig mit Lichtkontrasten inszeniert. Bis zum 19. Juni 2022 zeigt das Städel rund 45 Arbeiten des Künstlers, darunter bekannte und unbekannte Werkzyklen aus seinem bisherigen OEuvre sowie die erstmals präsentierte Serie Biorobots II (2021). Mühe beschäftigt sich in seinen Werken mit der Zuschreibung zu kollektiven Kategorien wie Familie, Nationalität, Politik oder Kultur als Konstrukt einer sozialen Ordnung. Ikonisch sind seine Porträts von Angela Merkel, die er als Bundeskanzlerin auf mehreren Reisen begleitete und deren Habitus er eingängig analysierte. Wie sehr diese Aufnahmen von einer politischen Bildsprache bestimmt sind, wird in weiteren Fotografien der Kanzlerin deutlich, auf denen die Mutter des Künstlers als Double zu sehen ist. Was echt, was inszeniert ist, verschwimmt – sowohl in den offiziellen wie in den nachgestellten Fotografien.

Auch Mühes in Wandlitz fotografierte Häuser der SED-Führung wirken im dunklen Umraum wie Attrappen und lassen ihre historische Rolle nicht erkennen. Mühe verwendet eine Großbildkamera, die aufgrund ihrer schweren Handhabung eine komplexe Komposition voraussetzt. Mit pointierter Ästhetik zeigt er historische Ereignisse oder deren Orte in einer überzeitlichen Nachinszenierung. Er sucht nicht Abbilder, sondern Bilder, in denen er die gegebenen Inhalte – Menschen, Architektur oder Landschaften – neu interpretieren kann. Mit den Sehgewohnheiten des Betrachters spielend, schließen Mühes Arbeiten an Städel Werke seiner Fotografen-Kollegen Rodney Graham oder Thomas Demand an.

Andreas Mühe. Stories of Conflict
April 2024
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