In keiner fernen Zukunft, in 10, 20, 50 Jahren vielleicht. Eine Gesellschaft, in der alles optimiert und Krankheit weitestgehend ausgerottet ist. Das ganze gesellschaftliche System – Juli Zeh nennt es "Methode" – dient dem Wohl des Kollektivs. Ist das eine Utopie – oder eher eine Dystopie, wenn dieses Wohl nur mit totalitären Mitteln durchgesetzt werden kann? "Corpus Delicti" kommt in einer konzentrierten Form auf die Bühne der Box, reduziert auf die widerstreitenden Positionen des Texts: Einerseits das Pochen auf individuelle Lebensgestaltung – auch wenn dies Trauer und Leid einschließt – andererseits staatliches, repressives Handeln, das aber dem Wohl des Kollektivs verpflichtet ist. Auf wessen Seite stehen wir?
Textquelle und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung: https://www.schauspielfrankfurt.de/spielplan/corpus-delicti/3298/