Je preiser ein Stück gekrönt wird, desto durcher fällt es", hatte man Carl Zuckmayer vorausgesagt, als er für sein Lustspiel "Der fröhliche Weinberg" den renommierten Kleist-Preis erhielt. Weit gefehlt! Die Berliner Uraufführung von 1925 geriet zum Triumph, und der "Weinberg" wurde zur meistgespielten Komödie der späten 1920er Jahre. Es folgten allerdings auch – Zuckmayer hat es getreulich verzeichnet – 63 Theaterskandale in der Provinz, denn was da auf der Bühne gesoffen, gestritten, gerauft und geliebt wird, das war dem »gesunden Bürgersinn« dann doch etwas zu viel. Vor allem Zuckmayers rhein-hessische Landsleute – insbesondere die aus seinem Heimatort Nackenheim – nahmen ihm übel, dass sie sich plötzlich auf dem Theater als höchst schräge, wenn auch sehr lebensnahe Typen selbst wiedererkennen mussten. Kraftzentrum des unverwüstlichen Stücks ist der alternde Wein-Gutsbesitzer Gunderloch, der seine Tochter Klärchen verheiraten möchte – komödienüblich natürlich mit dem Falschen, nämlich dem hochnäsigen Corpsstudenten Knuzius. Dabei ist der junge Rheinschiffer Jochen Most doch viel hübscher …
Quelle und weitere Informationen: http://www.staatstheater-wiesbaden.de/programm/spielplan/der-froehliche-weinberg-2018-2019/5306/