Wer in den letzten Jahren Ausschau nach fesselnden Bands gehalten hat, die sich, ohne als simple Kopisten zu agieren, der dunklen Seite von Post-Punk angenommen haben, der wird an Bands aus Russland nicht vorbeigekommen sein. HUMAN TETRIS aus Moskau, deren Name sich von einer merkwürdigen japanischen TV-Show ableitet, haben gemeinsam mit den stilverwandten MANICURE und vor allem den brillanten MOTORAMA, deren "Pine" wie einer der besten Songs vom "Unknown Pleasures"-Album von JOY DIVISION klingt, diesen Geist wiederaufgenommen. Mit Songs wie "Things I don’t need" oder "Machine" schaffen es HUMAN TETRIS, eine dunkle und gleichsam melancholische Aura zu kreieren, welche beispielsweise INTERPOL bereits auf ihrem Debütalbum vorgelebt haben (und so nie wieder erreicht haben), um diese mit der artifiziellen Dunkelheit von JOSEF K, THE WAKE (man denke an deren Song "Judas") oder ATTRITION zu verweben. Die junge Band um Gitarrist und Sänger Arvid Kriger, der dem Bariton Ian Curtis’ gekonnt nacheifert, hat vor allem deshalb Charme, weil sie völlig auf überflüssigen Produktionsballast verzichten und ihre dunkle Ästhetik auf ihren Nukleus reduzieren. Gegründet haben HUMAN TETRIS 2008 vier junge Musiker, die, so möchte man fast unterstellen, mit einem gekonnten "Bonjour tristesse" die Musikszene in Russland bereichern.
Textquelle und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung unter: http://www.bett-club.de/cp_programm/programm.php?nr=2797&mode=a