Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
April 2024
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23
  • 24
  • 25
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 30
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Mortdecai – Der Teilzeitgauner

Mortdecai – Der Teilzeitgauner

USA 2014 - mit Johnny Depp, Gwyneth Paltrow, Ewan McGregor, Olivia Munn, Paul Bettany ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Mortdecai
Genre:Komödie
Regie:David Koepp
Kinostart:22.01.2015
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 107 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.mortdecai.de

Dass Johnny Depp ein Faible für exzentrische Charaktere hat, wissen wir nicht erst seit "Fluch der Karibik". Und so ist es keine wirkliche Überraschung, dass er auch in seinem neuesten Film "Mortdecai – Der Teilzeitgauner" einen eher schrägen Zeitgenossen mimt: Charlie Mortdecai, seines Zeichens extravaganter Kunsthändler, Lebemann, Gelegenheitsgauner und seit Neuestem auch stolzer Schnurrbartträger. Mortdecai hat nur ein Problem – er ist völlig pleite. Um sich und seiner Gattin Johanna (Gwyneth Paltrow) auch weiterhin das luxuriöse Leben, das sie gewöhnt sind, bieten zu können, muss dringend Geld her. Gut, dass er dem MI5 Inspektor Alistair Martland (Ewan McGregor) dabei helfen soll, ein begehrtes Goya-Gemälde, das kürzlich unter mysteriösen Umständen verschwunden ist, wiederzufinden. Denn mit der Belohnung könnte er all seine Schulden mit einem Schlag tilgen. Und so begibt sich Mortdecai mit seinem treuen Diener Jock (Paul Bettany) auf die Jagd nach dem Gemälde, die ihn von London über Moskau bis nach Los Angeles führt und auf der er reichlich Chaos anrichtet. Doch seine Gegner sollten ihn auf keinen Fall unterschätzen – denn dieser Teilzeitgauner hat es faustdick hinter den Ohren…

"Mortdecai – Der Teilzeitgauner" basiert auf dem Roman "Nimm das Ding da weg!" von Kyril Bonfigliolo. Regisseur und Drehbuchautor David Koepp hat aus dem ersten Teil der beliebten Buch-Trilogie eine bunte, turbulente Krimikomödie fabriziert, die einige richtig gute Gags zu bieten hat, oft aber leider auch völlig übers Ziel hinaus schießt und dann nur noch platt und albern ist. Einen derart zwiespältigen Eindruck hinterlässt auch das Spiel von Johnny Depp. Man merkt ihm in jeder Sekunde an, dass es ihm einen riesigen Spaß bereitet hat, einen derart überzogenen Charakter zu spielen. Wann immer es Depp etwas zurückhaltender und nuanciert angehen lässt, überträgt sich seine Spielfreude auch perfekt auf den Zuschauer. Gerade im Zusammenspiel mit dem eher ernsthaft agierenden Ewan McGregor läuft Depp immer wieder zu Hochform auf. Doch in anderen Momenten wirkt sein Spiel zu übertrieben und kommt der Grenze zur Peinlichkeit hier und da bedrohlich nahe.

Gerade in diesen Momenten gelingt es dann seinen Co-Stars auch problemlos, ihm die Show zu stehlen. Gerade Paul Bettany stellt als bulliger Diener, dem die Frauenwelt zu Füßen liegt, Johnny Depp immer wieder in den Schatten. Hier wird dann deutlich, dass etwas weniger Hang zum Slapstick Depps Performance gut getan hätte. Mortdecai hätte nämlich an sich alleine aufgrund seiner unerschütterlichen und von seinen Mitmenschen nicht unbedingt nachvollziehbaren Liebe zu seinem Schnurrbart durchaus das Zeug zur Kultfigur gehabt. Doch fehlt dem exzentrischen Kunsthändler als Gegengewicht zur leicht überzogenen Albernheit jene Coolness, die andere von Johnny Depps Charakteren wie Captain Jack Sparrow so besonders gemacht hat.

Koepps Inszenierung ist insgesamt sehr leichtfüßig, wirkt dabei aber auch arg altbacken. Man fühlt sich hier und da an die Gaunerkomödien der 60er und 70er erinnert. Dadurch drängt sich gerade bei etwas älteren Zuschauern sicherlich auch der Vergleich mit den komödiantischen Größen dieser Ära auf und man beginnt zu ahnen, was etwa ein Peter Sellers aus dieser an sich sehr dankbaren Rolle herausgeholt hätte. Keine Frage, es gibt viele Szenen, in denen Johnny Depp richtig gut und die Inszenierung extrem unterhaltsam ist. Es gibt aber auch nicht wenige Momente, in denen deutlich wird, dass große Spielfreude und ein Faible für Slapstick der alten Schule nicht ausreichen, um eine Komödie auch wirklich komisch zu machen.

So ist "Mortdecai – Der Teilzeitgauner" unterm Strich weder ein Feuerwerk an großartigen Gags und guten Lachern, noch ein totaler Reinfall mit unerträglichem Fremdschäm-Faktor geworden. Vielmehr ist das Ganze ein netter, etwas halbgarer Kinospaß, der in seinen besten Momenten richtig viel Spaß macht und in seinen schwächsten Augenblicken einfach nur belanglose Langeweile bietet. Wer etwas altmodische Gaunerkomödien mit gut gelaunten Darstellern und einigen richtig guten Gags mag und dafür auch einige kleine Hänger und fehlende Subtilität in Spiel und Inszenierung in Kauf nehmen kann, dem kann diese turbulente Jagd nach dem lange verschollenen Goya-Gemälde durchaus ans Herz gelegt werden. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

  • Mortdecai – Der Teilzeitgauner
  • Mortdecai – Der Teilzeitgauner
  • Mortdecai – Der Teilzeitgauner
  • Mortdecai – Der Teilzeitgauner
  • Mortdecai – Der Teilzeitgauner
  • Mortdecai – Der Teilzeitgauner
  • Mortdecai – Der Teilzeitgauner
Kino Trailer zum Film "Mortdecai – Der Teilzeitgauner (USA 2014)"
Loading the player ...