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Soul

Soul

USA 2020 - mit den deutschen Stimmen von Charles Rettinghaus, Katrin Fröhlich, Marianne Groß, Kaze Uzumaki ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Soul
Genre:Animation, Komödie, Fantasy
Regie:Pete Docter, Kemp Powers
Kinostart:25.12.2020
Produktionsland:USA 2020
Laufzeit:ca. 100 Min.
FSK:ab 0 Jahren

Der Musiklehrer Joe Gardner hat einen Traum: Er möchte als Jazzpianist seinen Durchbruch feiern und nur noch seiner ganz großen Leidenschaft nachgehen. Und tatsächlich bekommt er die Chance auf den ganz großen Auftritt – nur um kurz davor bei einem blöden Unfall ums Leben zu kommen. Und so befindet sich Joes Seele plötzlich auf dem Weg ins Jenseits. Das will er aber auf keinen Fall akzeptieren – nicht so kurz vor seiner großen Chance. Auf seiner Flucht vor dem jenseits landet Joe plötzlich an dem Ort, an dem die Seelen geformt werden, bevor sie auf die Erde kommen. Hier wird er fälschlicherweise für den neuen Mentor von Seele 22 gehalten, die sich so gar nicht für ein Leben auf der Erde begeistern lassen möchte. Doch nur wenn es Joe gelingt, 22 zu zeigen, was es so großartig macht, ein Mensch zu sein und die störrische Seele dadurch ihren persönlichen "Funken" findet, hat er die Chance, in seinen Körper zurückzukehren… 

"Soul" gehört zu den Filmen, die 2020 eigentlich ins Kino kommen sollten, dann aber direkt zu einem Streamingdienst – in diesem Fall Disney + - gewandert sind. Es ist natürlich schön, dass wir das neueste Werk von Pete Docter ("Alles steht Kopf", "Oben") endlich zu sehen bekommen. Doch angesichts der vielen tollen Bilder, die von den Spezialisten von Pixar hier wieder gezaubert wurden, hätte es dieser wundervolle Film absolut verdient gehabt, auf der großen Leinwand zu laufen. Davon abgesehen muss aber gleich vorweg auch eines gesagt sein: War es bei Pixar-Filmen bislang so, dass dies eigentlich Kinderfilme waren, die auch von Erwachsenen genossen werden konnten, ist das bei "Soul" eigentlich andersherum. In vielen Aspekten – sei es bei der Huldigung an den Jazz, oder auch bei den essentiellen Fragen darüber, was einen Menschen und sein Leben ausmacht – haben Pete Docter und sein Co-Regisseur Kemp Powers einen sehr erwachsenen Film inszeniert, der in nicht allen, aber durchaus vielen Momenten auch durch seine liebenswerten Figuren und den Humor jüngere Zuschauer erreichen kann. 

"Soul" ist nicht nur visuell, sondern auch dramaturgisch ein wunderbarer Film, der nur so vor originellen Ideen und bewegenden Momenten sprüht. Docter und Powers schaffen es perfekt, eher offensichtliche Gags mit hintersinnigem Humor zu verknüpfen und das Ganze in eine Story einzuweben, die zeigt, dass es oft die kleinen Dinge sind, die das Leben so einzigartig machen. Man muss nur die Augen und die Herzen öffnen, um das erkennen zu können. Es ist diese lebensbejahende Botschaft, die nicht nur in Zeiten einer globalen Pandemie einfach gut tut. 

Mit Joe Gardner hat "Soul" auch den ersten afro-amerikanischen Helden in einem Pixar-Film. Sein Leben und seine Leidenschaft sind stark geprägt von der schwarzen Kultur Amerikas. Trotzdem ist das, was Joe erlebt, wovon er träumt und was der Verwirklichung seiner Träume im weg steht, sehr universell, so dass sich wirklich jeder – egal, welche Hautfarbe oder welches Geschlecht er/sie hat, woher man kommt oder ob man selbst Jazz liebt oder hasst – mit seiner Geschichte identifizieren kann. Der Film ist einfach schön, unterhaltsam und überraschend. Keine Frage: "Soul" ist der beste Pixar-Film seit "Alles steht Kopf" und in vielerlei Hinsicht eine Rückbesinnung darauf, was die ersten Filme des Studios so besonders gemacht hat. 

Besonders lobenswert ist auch noch die Synchronisation zu erwähnen. Denn anstatt – was bei zeitgenössischen Animationsfilmen leider viel zu oft passiert – auf (angebliche) Promis oder YouTube-Sternchen zu setzen, wurden hier vornehmlich professionelle Synchronsprecher*innen engagiert. Besser noch: Oft sind es die bekannten Stammstimmen von den Originalsprechern, etwa Charles Rettinghaus für Jamie Foxx oder Marianne Groß für Phylicia Rashad, die engagiert wurden. Auch wenn die Originalfassung besser ist, ist auch die deutsche Sprachfassung mehr als gelungen. Und so gibt es hier in fast allen Punkten die Höchstwertung und am Ende ein klares: Absolut sehenswert! 

"Soul" ist ab sofort auf Disney+ verfügbar

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Soul (USA 2020)"
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