27 Dresses

In "Roswell" war sie die wohl attraktivste Außerirdische im TV, in "Grey`s Anatomy" ist sie die begehrteste Fernseh-Ärztin und in "Beim ersten Mal" war sie die charmanteste Schwangere des vergangenen Kinojahres. Jetzt kommt Katherine Heigl erneut in unsere Kinos und gibt in "27 Dresses" die liebenswerteste Brautjungfer, seit es romantische Komödien gibt.

Heigl spielt die New Yorkerin Jane, die schon 27 Hochzeiten als Brautjungfer gefeiert hat. Doch auf ihr eigenes Ja-Wort wartet Jane vergebens, zumal ihre heimliche Liebe, ihr Boss George (Edward Burns) nur Augen für Janes Schwester Tess (Malin Akerman) hat. Als wäre das nicht schon Ärger genug, bekommt es Jane auch noch mit dem aufdringlichen Reporter Kevin (James Marsden) zu tun, der als überzeugter Hochzeits-Zyniker in der 27fachen Brautjungfer Jane die perfekte Story sieht. Als er für das Objekt seiner Geschichte Gefühle zu entwickeln scheint, läuft das Chaos endgültig aus dem Ruder...

"27 Dresses" läuft von Anfang bis Ende nach dem allzu bekannten Muster einer Screwball-Comedy ab, wie sie schon vor Jahrzehnten von Stars wie Doris Day und Rock Hudson zur Perfektion gebracht worden ist. Regisseurin Anne Fletcher, die mit dem flachen Tanzfilmchen "Step up" ihr eher zweifelhaftes Debüt gegeben hat, geht bei ihrer braven Inszenierung keinerlei Wagnisse ein, um den Zuschauern vielleicht einmal etwas Neues, Überraschendes zu bieten. So könnte "27 Dresses" leicht als belangloses Komödchen abgetan werden, das ganz schnell wieder vergessen sein wird. Doch der Film hat zwei Trümpfe im Ärmel, die das Ganze absolut sehenswert machen.

Und diese Trümpfe heißen Katherine Heigl und James Marsden. Die beiden Hauptdarsteller sind nicht nur absolut sympathisch und spielen sich so ganz leicht in die Herzen der Zuschauer. Auch die Chemie zwischen den beiden Darstellern stimmt auf den Punkt. Wann immer Heigl und Marsden auf der Leinwand erscheinen, machen Sie viele der Schwächen der Inszenierung und des Drehbuchs vergessen und sorgen dafür, dass "27 Dresses" zwar kein Meisterwerk, aber dennoch ein sehenswerter Spaß geworden ist.

Da der Film mit dem Slogan beworben wird, von der Autorin des Kinohits "Der Teufel trägt Prada" geschrieben worden zu sein, könnte hier jetzt eine bissige Abrechnung mit dem Hochzeitswahn erwartet werden. Doch Satire oder bös-amüsante Seitenhiebe sucht man hier vergebens. "27 Dresses" ist niedlich, nett und harmlos. Mehr nicht, aber den Hauptdarstellern sei Dank eben auch nicht weniger. Daher gilt: für Freunde netter Romantic-Comedys ist dieser Film durchaus sehenswert!

Originaltitel: 27 Dresses

Regie: Anne Fletcher

Länge: ca. 110 Min.

FSK: o.Al.

Ein Artikel von Sebastian Betzold