Für die wahre Liebe ist kein Weg zu weit, keine Aufgabe zu schwer und kein Hindernis zu hoch, als das es nicht bewältigt werden könnte. Die wunderbar leichtfüßige Romantikkomödie "Marcello Marcello" beweist dies auf sehr unterhaltsame und originelle Art und Weise.
Auf der kleinen italienischen Insel Amatrello ist es seit jeher Brauch, dass am 18. Geburtstag eines Mädchens alle jungen Männer dem Vater ein Geschenk vorbei bringen müssen. Der vater entscheidet dann, welches Präsent ihm am Besten gefällt und gewährt dem Überbringer daraufhin ein Date mit seiner nun volljährigen Tochter. Auch im Jahr 1953 wird diese Tradition vollzogen. Der achtzehnjährige Fischersohn Marcello (Francesco Mistichelli) ist fest entschlossen, niemals an dem unromantischen Brauch teilzunehmen – bis er Elena (Elena Cucci) erblickt, die Tochter des Bürgermeisters, die nach langer Abwesenheit nach Amatrello zurück gekehrt ist und kurz vor ihrem 18. Geburtstag steht. Und tatsächlich hat Marcello die perfekte Idee für ein Geschenk. Doch um es zu bekommen, muss er sich auf eine wahnwitzige Odysee begeben, in der bald fast das ganze Dorf integriert zu sein scheint...
"Marcello Marcello", basierend auf dem Buch "Marcello und der Lauf der Liebe" von Mark David Hatwood, ist eine wunderbar herzerfrischende Sommerkomödie, die mit zahlreichen originellen und liebenswerten Ideen aufwartet und sich am Ende zu einer der schönsten Liebeserklärungen mausert, die das Kino in der letzten Zeit zu bieten hatte. Zugegeben, manch kleinerer Gag schießt ein wenig über das Ziel heraus und so manche Szene funktioniert einfach besser, als andere Momente. Doch am Ende sind es nicht die kleinen Makel, die in Erinnerung bleiben. Am Ende bleibt nur ein wohliges Gefühl und der Wunsch, seinem/seiner Liebsten auch einmal so einen Liebesbeweis unterbreiten zu können (oder selber gemacht zu bekommen).
Dem Italo-Schweizer Regisseur Denis Rabaglia ist mit "Marcello Marcello" eine angenehm unaufdringliche Komödie gelungen, die neben der schönen Geschichte auch noch mit gerade im Sommer extrem verführerisch anmutenden Bildern und unverbrauchten und daher sehr natürlich wirkenden Jungdarstellern auftrumpfen kann. Wer im Kino Romantik sucht und gleichzeitig auf erfrischendes Sommerfeeling hofft, der darf sich dieses zauberhafte Werk nicht entgehen lassen!
Ein Artikel von Sebastian Betzold