Ein Vierteljahrhundert Witze für Deutschland steht im Zentrum der neuesten Ausstellung im Caricatura Museum Frankfurt. Mehrfach musste die Schau verschoben werden, doch jetzt werden hier bis zum 21. November 2021 Karikaturen aus 25 Jahren zu sehen sein, in denen das Zeichnerduo Greser & Lenz nun schon die FAZ mit ihren Arbeiten bereichert. Achim Greser und Heribert Lenz, die sich seit ihrem Studium für Graphik- und Kommunikationsdesign in Würzburg kennen, haben zunächst in Frankfurt für das Satiremagazin TITANIC gearbeitet, bevor Mitte der 1990er Jahre der Journalist und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeine Zeitung, Johann Georg Reißmüller, auf die Zeichner aufmerksam wurde.
Für die eher konservative Leserschaft der FAZ war der Humor von Greser & Lenz gerade zu Beginn noch sehr gewöhnungsbedürftig und die tagespolitischen Karikaturen der Beiden wurden durchaus kritisch aufgenommen. Doch es gab auch viel Beifall und bald schon wurden die Arbeiten von Greser & Lenz fester Bestandteil der wohl wichtigsten Tageszeitung im Rhein-Main-Gebiet. Nach 25 Jahren ist es nun Zeit, mal zurückzublicken. Fast 400 Zeichnungen sind in der Ausstellung zu sehen, darunter Drucke, Bierdeckelzeichnungen, Illustrationen aus „Sagenhaftes Frankfurt“ und diverse Tierbilder.
Die beiden Zeichner, die bereits zweimal den Deutschen Karikaturpreis sowie weitere Auszeichnungen gewonnen haben, behandeln in ihren Karikaturen politische, kulturelle, sportliche, wirtschaftliche, aber auch religiöse Themen. Dabei entlarven sie oft mit bitterbösem, treffsicheren und äußerst unterhaltsamen Humor, wie sich bestimmte Themen auf das Alltagsleben der Menschen auswirken. Da kann einem das lachen auch schon mal im Halse stecken bleiben – aber nicht lange, denn beim Rundgang durch die Ausstellung ist es nahezu unmöglich, nicht mehrfach laut loszulachen.
Zu sehen ist „Greser & Lenz: SCHLIMM“ hoffentlich ohne Corona-bedingte Unterbrechung immer Di-So 11-18 Uhr. Montags ist das Museum geschlossen.