Das ist doch mal ein Statement. Während auf der Musikmesse die neusten Instrumente präsentiert werden, umgibt sich James Yorkston nur zu gerne mit ganz speziellen, vor allem auch alten, geschichtsträchtigen Klangerzeugern. Sein neues, Ende Februar erschienenes Album heißt bezeichnenderweise „The Route To The Harmonium“. Darauf erklingen u.a. das Dulciton (eine Art Celesta aus dem 19. Jahrhundert), eine Autoharp (eine im Bluegrass verbreitete Kastenzither), sogar die schwedische Nyckelharpa und natürlich ein Harmonium. „The Route To The Harmonium“ könne auch alternativ als „The Search For Peace” gelesen werden, lässt der schottische Singer/Songwriter wissen. Ein sehr persönliches Album ist da im Fischerdorf Cellardyke entstanden, wo Yorkston quasi in Klausur ging. In dem Raum, in den er sich zurückzog, wurden früher Fischernetze repariert. „Ein intensives, emotionales Kammerspiel“ nennt der Rolling Stone „The Route ...“. „Ich denke als Musiker und Schriftsteller reagiere ich auf das, was sich in meiner Umgebung abspielt. Auf diesem Album geht es also um das Leben, um Orte, Familie und die Abwesenheit von dieser, die das Leben eines tourenden Musikers mit sich bringt. Aber es gibt auch Verweise auf fortgegangene Freunde – die Fragen nach dem Wie und nach dem Warum“, erklärt Yorkston. Vor allem aber ist es Musik für uns, die „Zurückgebliebenen“. Diejenigen, die sich im Hier und Jetzt zurechtfinden und ihren Weg finden müssen.
Textquelle und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung: https://www.brotfabrik.de/index.php?id=25&month=4&year=2019
