Die Paulskirche, ursprünglich ein Emporenbau (1789-1833), ist als "Wiege der Deutschen Demokratie" das nationale Symbol für Freiheit und Demokratie in Deutschland schlechthin.
Am 18. Mai 1848 trat die erste frei gewählte Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zusammen.
Die folgenden Monate waren von der Arbeit an einer Verfassung für ein einheitliches Deutschland geprägt, die allerdings später an den Widerständen von Preußen und Österreich scheiterte.
Die folgenden Aufstände zur Durchsetzung der Verfassung wurden niedergeschlagen und das Parlament schließlich am 30. Mai 1849 mit Waffengewalt aufgelöst.
Von 1852 bis zur Zerstörung 1944 fanden in der Paulskirche wieder Gottesdienste statt.
Am 18. März 1944 brannte die Paulskirche nach einem Bombenangriff völlig aus und wurde nach dem Krieg als erstes historisches Gebäude Frankfurts wiederaufgebaut.
Zum hundertsten Gedenktag der Nationalversammlung wurde sie am 18. Mai 1948 als Haus aller Deutschen feierlich wiedereröffnet.
Die Festansprache hielt Fritz von Unruh. Seine „Rede an die Deutschen" war eine kritische Analyse der NS-Zeit.
Am 28. August 1948 bekam Fritz von Unruh in der Paulskirche den Goethepreis der Stadt Frankfurt verliehen. Seit 1949 wird der Goethepreis alle drei Jahre in der Paulskirche verliehen.
Seit 1948 ist die Paulskirche somit keine Kirche mehr, sondern wird hauptsächlich für Ausstellungen und staatliche oder städtische Veranstaltungen genutzt.
Am bekanntesten ist die Verleihung des "Friedenspreises des Deutschen Buchhandels", der anläßlich der Frankfurter Buchmesse vergeben wird.
Die ersten beiden Buchmessen wurde 1949 und 1950 noch in der Paulskirche abgehalten, danach wurde sie auf das Messegelände verlegt.
Am 25. Juni 1963 besuchte der US-Präsident John F. Kennedy Frankfurt und sprach dabei auch in der Paulskirche. In seiner Rede wies er darauf hin, daß „kein anderes Gebäude in Deutschland begründeteren Anspruch auf den Ehrentitel der Wiege der deutschen Demokratie erheben" könne.
Zur den 1200-Jahrfeiern der Stadt Frankfurt 1994 spannte der französische Artist Philippe Petit ein 300 Meter langes Seil zwischen Paulskirche und Dom und vollführte darauf einen dreißigminütigen Hochseillauf. In 60 bis 70 Metern Höhe stellte er wichtige Ereignisse aus der Frankfurter Geschichte mimisch dar.
1998 stand die Paulskirche zum 150. Geburtstag der Deutschen Demokratie wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit.
Die Dauerausstellung „Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit" wurde neu gestaltet.
Diverse Tafeln und Denkmäler wurden im Laufe der Zeit an der Außenfassade der Paulskirche angebracht:
· steinerne Relieftafel für Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom Stein
· Statue für den ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert
· Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus
· Gedenktafel für den hessischen Ministerpräsidenten Georg August Zinn
· Plakette für Theodor Heuss, dem ersten Bundespräsidenten der BRD
· Relieftafel für den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy
· Plakette für Walter Kolb, dem ersten Frankfurter Nachkriegs-OB
Adresse: Paulskirche · Paulsplatz 1 · Tel. (069) 212-34920
Öffnungszeiten: Mo. - So. 10.-17 Uhr (außer bei Veranstaltungen) - Der Eintritt ist frei.
Text von: Frankfurt-Tipp.de