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Das Große Stadtgeläut – Eine Frankfurter Tradition auch in Zeiten von Corona

07.04.2020 | 17:49 Uhr | Stadtgeflüster
Das Große Stadtgeläut – Eine Frankfurter Tradition auch in Zeiten von Corona

Es ist eine schöne Tradition in Frankfurt ist es, zu besonderen Festen dem Klang der Frankfurter Kirchenglocken zu lauschen. Vier Mal im Jahr - vor Ostern, Pfingsten, Weihnachten und in der 1. Adventsnacht – spielen die Glocken der zehn Innenstadtkirchen, harmonisch aufeinander abgestimmt, ein mitreißendes Glockenkonzert. Auch zu den Osterfeiertagen gehört das Große Stadtgeläut für viele Frankfurter einfach dazu. Sich am Karsamstag in der Stadt zu treffen, einfach mal für 30 Minuten innezuhalten und mit anderen Menschen diesem Klangkunstwerk zu lauschen. Doch wie so vieles ist auch das Große Stadtgeläut in diesem Jahr anders als gewohnt. 

„Jedes Jahr freue ich mich, wie viele Frankfurterinnen und Frankfurter auch, auf diesen Termin. Aber dieses Jahr wollen wir das Große Stadtgeläut lieber zu Hause genießen, um weiterhin die Ausbreitung des Coronavirus weiter zu verlangsamen“ sagt Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker. „Aus diesem Grund lade ich alle Frankfurterinnen und Frankfurter ein, die städtische Tradition und das Gemeinschaftsgefühl gemeinsam online zu erleben.“ 

Erstmals ist das Große Stadtgeläut komplett online auf http://frankfurt.de am Karsamstag ab 16.30 Uhr zu hören. Zehn Kirchen mit insgesamt 50 Glocken sind perfekt aufeinander abgestimmt und bilden dann online den ganz besonderen „Sound of Frankfurt“. 

„Die Glocken der Innenstadtkirchen sind sehr unterschiedlich und jede für sich ist ein Kunstwerk. Gemeinsam bilden sie eine berührende Klangfolge“, betont Becker. „Vielleicht kann das Große Stadtgeläut dieses Jahr auch ein besonderes Wir-Gefühl entstehen lassen. Auf der Facebook-Seite der Stadt wird das Große Stadtgeläut deshalb wie es Tradition ist am Karsamstag von 16.30 bis 17 Uhr erklingen und wir können es alle gemeinsam erleben.“ 

Wir müssen also nicht auf diese schöne Tradition verzichten – nur auf das besondere Gemeinschaftsgefühl, das wir aber durch den Verzicht darauf hoffentlich bald wieder erleben dürfen. Sicherlich noch nicht zu Pfingsten, aber vielleicht ja immerhin zu Weihnachten. 

Die heutige Komposition geht auf den Glockensachverständigen Professor Paul Smets zurück, der das Geläut 1954 komponiert hat. Das erste Geläut aller Frankfurter Glocken geht aber auf das Jahr 1347 zurück. Den Auftakt macht die Bürgerglocke der Paulskirche. Es schließen sich die anderen fünf Glocken der Paulskirche an. Anschließend folgen die vier Glocken der Katharinenkirche an der Hauptwache, daraufhin stimmen die fünf Glocken der Liebfrauenkirche ein. Nördlich der Liebfrauchenkirche erklingen nun die vier Glocken der Peterskirche sowie die drei Glocken des Dominikanerklosters. Mit ihren sechs Glocken fügt sich die Leonhardskirche am Main ein sowie die vier Glocken vom Kamiliterkloster, die auch zum Großen Stadtgeläut gehören. Die vier Glocken der Alten Nikolaikirche am Römerberg vervollständigen die Komposition bevor die südlichste und auf der anderen Mainseite gelegene Dreikönigskirche ins Stadtgeläut mit ihren fünf Glocken einsetzt. Zum Höhepunkt folgen die neun Glocken des Kaiserdoms. Unter ihnen die Gloriosa, die bekannteste Glocke Frankfurts. Sie ist über zweieinhalb Meter hoch und breit und mit 11.950 Kilogramm das Schwergewicht unter den Glocken der Frankfurter Innenstadtkirchen sowie die zweischwerste Bronzeglocke Deutschlands. Insgesamt wiegen die 50 Glocken der zehn Innenstadtkirchen gemeinsam 64.804 Kilogramm.

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