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Dr. Hoch’s Konservatorium feiert 140. Geburtstag

11.09.2018 | 08:43 Uhr | Kultur
Dr. Hoch’s Konservatorium feiert 140. Geburtstag

(ffm) Eine moderne Stiftung seiner Zeit hatte Dr. Joseph Hoch im Blick, als er 1857 in seinem Testament festlegte, dass sein Vermögen in die Gründung einer Stiftung fließen sollte, mit der er „unbemittelten musikalischen Talenten die unentgeltliche Unterweisung in allen Zweigen der Tonkunst ermöglichen wolle“.

Das Konservatorium wurde als Stiftung im Jahre 1878 errichtet und kann in diesem Jahr auf ein 140-jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlass fand am Freitag, 7. September, ein festliches Jubiläumskonzert statt, das von Chor und Orchester des Konservatoriums unter der Leitung von Helmut Sohler und Mark Opeskin mit Werken von Carl Philipp Emanuel Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Antonio Vivaldi gestaltet wurde. Für Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft und Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, ist das Haus ein Ort der Kunst und Kreativität: „Hier treffen Studierende und Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Welt zusammen. Die traditionsreiche Ausbildung verbindet den künstlerischen Bereich mit dem ebenso wichtigen Bereich der Musikvermittlung“, so die Stadträtin in ihrer Begrüßung. Sie lobte das Konservatorium als ein „Juwel in Frankfurts Kulturlandschaft und hervorragende Ausbildungsstätte“.

Ganz in der Frankfurter Tradition des Bürgerengagements und nach dem Vorbild von Johann Friedrich Städel stellte Dr. Hoch fast sein komplettes Vermögen für die Errichtung einer musikalisch-künstlerischen Ausbildungsstätte für alle Altersstufen zur Verfügung und schuf damit eine bedeutende und traditionsreiche Frankfurter Kultureinrichtung mit Weltruf. „Wir sind dankbar, dass in Frankfurt zahlreiche Bürgerinnen und Bürger durch ihre Stiftungen und Schenkungen eine Vielzahl von renommierten Institutionen geschaffen haben, mit denen sie Frankfurt geprägt und uns ein reiches kulturelles Erbe geschenkt haben“, sagte Kulturdezernentin Hartwig.

Das Dr. Hoch´s Konservatorium ist in seiner Form nahezu einzigartig in Deutschland: Von der musikalischen Früherziehung über Nachwuchs- und Laienförderung und Studienförderung bis hin zur staatlich anerkannten Musikausbildung ist alles unter einem Dach vereint.

So war die erste Jazzklasse weltweit nicht in den USA, sondern in Frankfurt am Konservatorium zu finden: ein Verdienst von Direktor Bernhard Sekles, unter dem das Institut in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts seiner Zeit weit voraus war. Schon immer war das Konservatorium für die Qualität seiner musikalischen Ausbildung bekannt, was nicht zuletzt an den Dozentinnen und Dozenten lag und auch heute noch liegt. Hier lehrten bisher unter anderem Clara Schumann, Engelbert Humperdinck, Joachim Raff und Albert Mangelsdorff. So ist das Dr. Hoch’s Konservatorium oft der Start einer erfolgreichen musikalischen Laufbahn, wie die Karrieren von Hans Pfitzner, Edward MacDowell, Percy Grainger, Paul Hindemith, Ernst Toch und Otto Klemperer belegen, die am Institut ihre Ausbildung absolvierten.

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