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Frankfurt ökologisch: Erste Elektrobusse für Frankfurt sind bestellt

30.11.2017 | 08:17 Uhr | Stadtgeflüster
Frankfurt ökologisch: Erste Elektrobusse für Frankfurt sind bestellt

Die ersten fünf Elektrobusse für Frankfurt am Main sind bestellt. Für Oberbürgermeister Peter Feldmann ist das ein wichtiger Schritt in die Zukunft: „Der Nahverkehr in Frankfurt ist bereits durch U-Bahn und Straßenbahn zu großen Teilen elektrisch und wird durch eine hochmoderne, abgasarme Busflotte ergänzt. Mit dem Einstieg in den elektrischen Busverkehr macht die Stadt konsequent den nächsten ökologischen Schritt“.

Nach einer europaweiten Ausschreibung und ausführlichen Begutachtungen der Angebote hat die städtische In-der-City-Bus GmbH (ICB) den Auftrag für die Lieferung der zwölf Meter langen Fahrzeuge erteilt. Auftragnehmer ist Solaris Bus und Coach S.A., die im Fuhrpark der ICB bereits mit 110 Fahrzeugen vertreten ist. Die Busse sollen ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 auf der Linie 75 eingesetzt werden.

Einsatz auf der Buslinie 75

Mit Beschaffung der fünf neuen Busse soll die Linie 75 vollständig elektrifiziert werden. Die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ hatte gemeinsam mit der ICB, der Mainova, Fraport und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die günstige Einsatzbedingungen für Elektrobusse in Frankfurt ermittelte, wobei sich die Linie 75 im Westend als am besten geeignet herausstellte.

Die Linie 75 ist eine Ringlinie mit der Start- und Endhaltestelle „Bockenheimer Warte“. Die Busse fahren über die Zeppelin- und Miquelallee, Hansaallee und die Bremer Straße zum Universitätscampus Westend und von dort zurück zur Bockenheimer Warte. Der Botanische Garten, der Palmengarten und das Naturkundemuseum Senckenberg werden ebenfalls von dieser Linie bedient. In den Vorlesungszeiten nutzen bis zu 2.600 Fahrgäste pro Tag die Busse. Derzeit wird die Linie in der Hauptverkehrszeit mit fünf Umläufen, also von fünf (Diesel-) Bussen bedient. 

 „Wir wollen in Frankfurt einen leistungsstarken, attraktiven und modernen öffentlichen Verkehr anbieten. Schadstoffarme Antriebe und Strom aus regenerativen Quellen stehen dabei im Mittelpunkt. Hier liegt eine besondere ökologische Verantwortung für unsere städtischen Gesellschaften und wir freuen uns, dass die ICB gemeinsam mit traffiQ in Sachen Elektro-Busse in Frankfurt vorangeht. Es ist erfreulich zu sehen, wie schnell und unkompliziert der Aufgabenträger im Benehmen mit einer städtischen Busgesellschaft dieses umweltpolitisch höchst sinnvolle Ziel umsetzen kann.“, so Oberbürgermeister Peter Feldmann.

Leise durch die Stadt – aber nicht geräuschlos

Neben der fast vollständigen Einsparung von CO2 fällt eine Veränderung besonders auf: die deutliche Geräuschreduzierung. Motorgeräusche entfallen insgesamt, es bleiben die Geräusche der Aggregate, der Lüfter, der Klimaanlage und die Abrollgeräusche der Reifen. Insgesamt ergibt sich eine Geräuschreduzierung um mindestens 10 dBA im Außenbereich und um ca. 20 dBA im Innenbereich. Eine Reduzierung um 10 dBA entspricht etwa einer Halbierung der subjektiv empfundenen Lautstärke. Auch das bedeutet eine deutliche Steigerung der Lebensqualität für die betroffenen Frankfurterinnen und Frankfurter.

Verbesserte Fahrgastinformation

Zu den Neuerungen gehört auch der Einbau eines zweiten doppelseitigen Monitors zur Fahrgastinformation im Bereich der Sondernutzungsfläche. Besonders für die Fahrgäste im hinteren Busbereich wird dadurch die Information über Folgehaltestellen und Umsteigemöglichkeiten noch besser. Damit wird ein Wunsch des Fahrgastbeirats zur Ausstattung von Bussen im Frankfurter Nahverkehr erfüllt.

Etwas geringere Anzahl Sitzplätzen

Über 28 Sitzplätze und 42 Stehplätze verfügt das Fahrzeug. Durch die Unterbringung eines Teils der Batterien im Heck des Busses können Sitzplätze hinter der dritten Tür nicht mehr angeboten werden. Allerdings ist die Platzkapazität des Fahrzeugs mit 70 Plätzen auch in den Spitzenstunden ausreichend.

Finanzierung mit Landesförderung

Der Anschaffungspreis der Fahrzeuge einschließlich der erforderlichen Ladeinfrastruktur beträgt rund 2,7 Mio. Euro. Damit ist der EBus etwa doppelt so teuer wie ein moderner Dieselbus mit Euro VI-Motor. Diese Mehrkosten bedeuten eine große finanzielle Belastung für die ICB und die Aufgabeträgerorganisation traffiQ, die den Betrieb der Linien finanziert.

Das Land fördert die Anschaffung der Busse mit einer Mehrkostenförderung von 40 Prozent sowie die Einrichtung der Ladeinfrastruktur. Im September konnte Oberbürgermeister Peter Feldmann einen Förderbescheid über 760.800 Euro vom Hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek AlWazir, in Empfang nehmen. Durch diese Förderung verringern sich die Mehrkosten für den Betrieb der Linie 75 mit Elektrobussen auf etwa 146.000 Euro im Jahr.  Auf die Tatsache, dass diese Fahrzeuge samt Ladeinfrastruktur teurer sind als konventionelle Busse, ging Verkehrsdezernent Klaus Oesterling ein: „Die Bereitschaft, eine moderne und umweltfreundliche Antriebsart zu finanzieren, obwohl mehr Geld in die Hand genommen werden muss, zeigt, wie wichtig uns die umweltschonende Entwicklung des ÖPNV in Frankfurt am Main ist“. 

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