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"Frankfurter Erklärung": Stadtoberhaupt wünscht sich baldige Öffnung von Zoo und Palmengarten

03.03.2021 | 10:37 Uhr | Stadtgeflüster
'Frankfurter Erklärung': Stadtoberhaupt wünscht sich baldige Öffnung von Zoo und Palmengarten

Die derzeitige Situation ist wirklich vertrackt: Zum einen sind sich viele Menschen bewusst, dass wir aufgrund der leider wieder steigenden Infektionszahlen und der sich ausbreitenden Mutanten weiterhin vorsichtig sein und im Lockdown bleiben müssen. Auf der anderen Seite werden die Schäden für Handel, Gastronomie, Kulturstätten immer größer. Zudem kann man gerade bei schönem Wetter beobachten, dass sich immer weniger Menschen an die Corona-Maßnahmen halten. Auf der einen Seite hakt es beim Impfen, auf der anderen Seite werden zum Teil nicht mehr nachvollziehbare Regeln erlassen. Wenn am heutigen Mittwoch Bund und Länder über das weitere Vorgehen beraten, dann wird die schwierige Aufgabe zu bewältigen sein, hier einen guten und vor allem für die Menschen nachvollziehbaren Weg zu finden.

Denn es braucht nicht nur Einschränkungen, sondern auch Perspektiven. Und genau darum geht es dem Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann in der „Frankfurter Erklärung“, die er nach intensiven Gesprächen mit dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA, dem Citymanagement und dem Handelsverband Hessen-Süd verabschiedet hat. „Wir wollen nach vorne schauen“, sagt das Stadtoberhaupt. „Aber mit Augenmaß. Die Ansteckungszahlen sind nach wie vor hoch. Zugleich eröffnen die Impfkampagne und die Verfügbarkeit von Schnelltests voraussichtlich ab dem 8. März neue Möglichkeiten für Gastronomie, Hotellerie, Einzelhandel – und darüber hinaus auch für unsere Schulen und Kitas. Hier sind wir bei den Eltern im Wort, schnellstmöglich wieder zu einem Regelbetrieb zu kommen. Außerdem würde ich mir wünschen, dass in Frankfurt nicht nur die Außengastronomie ab April öffnen darf, sondern auch Zoo, Palmengarten und Botanischem Garten.“

Das sind – zumindest auf dem Papier – positive Aussichten. Bei strahlendem Sonnenschein durch den Palmengarten flanieren, die Tiere im Zoo besuchen können oder die Idylle im Botanischen Garten genießen – das würde auch den vom Winter-Lockdown geplagten Seelen vieler Frankfurterinnen und Frankfurter gut tun. Und genau das brauchen wir – und könnten wir haben, wenn wir bei aller Freude über Sonnenschein und blühende Blumen nicht die wichtigen AHA-Regeln außer Acht lassen. Doch natürlich geht es noch um viel mehr. Es geht um zahlreiche bedrohte Existenzen, die ganz dringend Perspektiven benötigen.

„Die Branche ist nicht mehr bereit, die Lockdown-Maßnahmen ohne wirkliche Perspektive mitzutragen“, betonten James Ardinast und Robert Mangold vom Hotel- und Gastronomieverband Hessen, Kreisverband Frankfurt.

„Click & Meet“ sei nur ein längst überfälliger erster Schritt, sagten Joachim Stoll und Felix Pfüller, Vertreter des Handelsverbandes Hessen-Süd. Ihre Forderung: „Der Handel benötigt dringend die angekündigte transparente, verbindliche und evidenzbasierte Öffnungsstrategie mit konkreten Maßnahmen.“ Denn nur mit „Click & Meet“ werden die Probleme des Einzelhandels nicht gelöst, da sich dadurch kaum Umsatz generieren lässt.

Hier nun die „Frankfurter Erklärung“ im Wortlaut:

Frankfurter Erklärung zu Öffnungsperspektiven für Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel

Die Stadt Frankfurt am Main, der Frankfurter Kreisverband des Hotel -und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e. V. und der Handelsverband Hessen-Süd begrüßen den Vorstoß der hessischen Landesregierung, den Einzelhandel für feste Beratungstermine („Click & Meet“) zu öffnen und ab April 2021 die Außenbewirtschaftung von Restaurants, Gaststätten und Cafés zu ermöglichen.

Aktuell gibt es allein in der Frankfurter Innenstadt 89 Leerstände im Einzelhandel und eine Vielzahl an gastronomischen Betrieben, die sich in existentiellen finanziellen Schwierigkeiten befinden.

Wir sind in großer Sorge um die Zukunft dieser Branchen. Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie sichern in Frankfurt am Main zigtausende Existenzen. Sie bereichern mit ihrer Vielfalt unsere Stadt. Und: Das Geschäft oder die Kneipe um die Ecke sind Kulturgut und Lebensqualität. Vor diesem Hintergrund wünschen wir eine breit aufgestellte Diskussion darüber, inwiefern die Verfügbarkeit von Schnelltests in Kombination mit der fortschreitenden Impfkampagne nicht weitere Öffnungsschritte rechtfertigen könnte. So könnte ein negatives Schnelltestergebnis als Zugangsvoraussetzung für Hotels bei nichtgeschäftlichen Übernachtungen werden.

Ferner sprechen wir uns dafür aus, die Übertragung der geplanten Lockerungen auf andere Bereiche zu prüfen. So verfügen zahlreiche gastronomische Betriebe über große, bodentiefe Fensterfronten, die weit geöffnet werden können, um sie als Veranda-Bereich im Rahmen der Außenbewirtschaftung zu nutzen. Dem Einzelhandel könnte analog zur Außenbewirtschaftung ein Außenverkauf erlaubt werden, bei entsprechenden räumlichen Voraussetzungen möglicherweise ebenfalls zusätzlich im Veranda-Bereich.

Es geht uns nicht um „Öffnungsorgien“, sondern um Lockerungen mit Augenmaß. Diese könnten nach unserem Dafürhalten auch zu einer stärken Akzeptanz der Einschränkungen führen, die uns das Pandemiegeschehen noch lange abverlangen wird. Gemeinsam können wir Lösungen entwickeln, die den Gewerbetreibenden sowie Bürgerinnen und Bürgern – ohne Einschränkungen beim Gesundheitsschutz – wieder eine Perspektive bieten.

Peter Feldmann, Oberbürgermeister

Robert Mangold, DEHOGA Hessen

James Ardinast, DEHOGA Hessen

Dr. Joachim Stoll, Handelsverband Hessen-Süd

Felix Pfüller, Handelsverband Hessen Süd

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