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Bolongaropalast hat nach 77 Jahren wieder eine Glocke

22.12.2018 | 13:46 Uhr | Stadtgeflüster
Bolongaropalast hat nach 77 Jahren wieder eine Glocke

(ffm) Mitten im Zweiten Weltkrieg, am 13. Dezember 1941, wurde die Glocke des Bolongaropalasts in Höchst entfernt. Ein Zimmermann namens Kaltwasser nahm sie ab, die Glocke fand ihren Weg zum Glockenfriedhof in Hamburg, wurde im dortigen Archiv erfasst – um dann für immer zu verschwinden. Fast auf den Tag genau 77 Jahre später, am 21. Dezember 2018, hat der Bolongaropalast eine neue Glocke bekommen. Oberbürgermeister Peter Feldmann nahm das 77 Kilo schwere und im Durchmesser 48 Zentimeter große Stück gemeinsam mit Vertretern der Bürgervereinigung Höchster Altstadt entgegen.

„Als die Sanierungsarbeiten im Bolongaropalast begannen, kam bei Vielen der Wunsch auf, im noch vorhandenen Schlagwerk im Uhrturm wieder eine Glocke einzubauen“, so Peter Feldmann. Zunächst suchte die Stadt die alte Glocke über einen Aufruf in den sozialen Medien. Diese Suche blieb jedoch erfolglos. „Die Planungen für eine neue Glocke wurden aufgenommen. Als die Bürgervereinigung Höchster Altstadt davon erfuhr, war es nur noch ein kleiner Schritt bis zur erfreulichen Zusage, die Kosten für die neue Glocke zu übernehmen.“

Die Bürgervereinigung hatte sich bereit erklärt, für die neue Glocke aufzukommen und diese der Stadt zu schenken. Knapp 5500 Euro investierte der Verein. Die Glocken- und Kunstgießerei Rincker aus Sinn bei Wetzlar fertigte die neue Glocke an. Ihr Guss am 2. November war ein Schauspiel, an dem viele Vereinsmitglieder teilhaben wollten – 40 von ihnen fuhren nach Sinn. „Nicht nur daran lässt sich ablesen, wie sehr der Verein hinter der Entscheidung steht, die Glocke zu spenden. Für Zusage, Finanzierung und Umsetzung bin ich Ihnen allen sehr dankbar. Dieser Bürgersinn ist das Bindeglied, ohne dass unsere Gesellschaft nicht auskommt. Wir alle sind darauf angewiesen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger für das Gemeinwohl einsetzen, dass sie mitentscheiden und, so wie in diesem Fall, sich manches Mal sogar finanziell beteiligen“, sagte Feldmann.

Nach der Übergabe wird die Glocke zunächst noch einmal eingelagert. Im kommenden Frühjahr soll sie zusammen mit den Zifferblättern der Turmuhr eingebaut werden. Ertönen wird sie nach Abschluss der Sanierungsarbeiten – dann soll sie zwischen 8 und 20 Uhr jeweils zur vollen Stunde schlagen.

„Mit der Glocke soll der unverrückbare Wille der Höchster, sich für die Belange des Stadtteils einzusetzen, dokumentiert werden. Die Glocke möge symbolisch bis in den Römer schallen und dort die Verantwortlichen immer wieder an den Willen der Höchster, sich für den Stadtteil zu engagieren, erinnern“, sagte Wolfgang Weber von der Bürgervereinigung Höchster Altstadt.

Die Bürgervereinigung Höchster Altstadt wurde 1971 gegründet. Seither setzt sie sich für die Bewahrung der historischen Bausubstanz und des Ensembles Höchster Altstadt bei gleichzeitiger Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität ein. Viele Veranstaltungen im Stadtteil, wie zum Beispiel das Altstadtfest oder der Weihnachtsmarkt, gehen auf Initiativen der Bürgervereinigung Höchster Altstadt zurück. „Mit der Glocke soll der unverrückbare Wille der selbstbewussten Höchster, sich für die Belange des Stadtteils einzusetzen, dokumentiert werden“, sagt Wolfgang Weber vom Vorstand der Bürgervereinigung. Und weiter: „Die Glocke möge symbolisch bis in den Römer schallen und dort die Verantwortlichen immer wieder an den Willen der Höchster, sich für den Stadtteil zu engagieren, erinnern.“

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