Der Garten des Städel Museums ist ja generell ein Ort, an dem man auch außerhalb eines Museumsbesuchs gerne einmal verweilt. Doch in diesem Sommer gibt es dafür noch einen weiteren Grund: Das Kunstwerk Colormaster F von Manuel Franke. Der Düsseldorfer Künstler hat das 50 Meter lange und 2,5 Meter hohe Kunstwerk für die Reihe „Im Städel Garten“ entwickelt. Das monumentale Werk kann vom 20. Juni bis zum 23. September betrachtet, aber auch körperlich erfahren werden. Halb Skulptur, halb Malerei, wirkt Colormaster F wie ein leuchtendes Hindernis, das den Besuchern den gewohnten Blick versperrt, das den bekannten Rasenhügel aber gleichzeitig auch ganz neu erscheinen lässt.
Gleichzeitig offen und abgeschlossen, lädt das Kunstwerk die Besucher zum Spielen, Erkunden und Verweilen ein und ermöglicht somit einen Sommer lang eine völlig neue und interaktive Erfahrung des vertrauten Städel Gartens.
Der Künstler selbst beschreibt sein Kunstwerk mit folgenden Worten: „Der Städel Garten ist für einen Künstler eine Herausforderung, weil er bereits perfekt durchgestaltet ist und ein Wahrzeichen für das Haus darstellt. Gerade deswegen habe ich diese Einladung gerne angenommen. Meine Welle dehnt sich mit der rosafarbenen Seite wie ein riesiges Segel über den Rasen – der dadurch wie ein grünes Farbfeld mit der gleichen Farbdominanz wirkt. Einerseits friedet das Objekt den Garten ein, andererseits schwappt das Museum quasi in einer rasanten Bewegung in knalligem Orange in den Stadtraum hinaus.“
Im Rahmenprogramm wird Manuel Franke am 24. Juli mit dem französischen Maler und Konzeptkünstler Daniel Buren (* 1938) ein Gespräch vor Publikum führen. Der Dialog findet sowohl vor Colormaster F im Städel Garten als auch vor Daniel Burens Werken in der Städelschen Sammlung statt.
Für Colormaster F verwendet Manuel Franke Weißzement und Pigment; beides wird dem Künstler durch den Betonhersteller Dyckerhoff aus Wiesbaden bereitgestellt. Der gewöhnliche Charakter des Betons wird durch Benutzung von blaupigmentiertem Weißzement leuchtend aufgebrochen. Außerdem werden industriell bombiertes Wellblech und Hochglanzlack eingesetzt. Die Sinuswelle, die sonst vorrangig in der Landwirtschaft oder bei Fabrikgebäuden genutzt wird, erstrahlt in Colormaster F auf der einen Seite in hellem Rosa und auf der anderen in leuchtendem Orange und verliert somit ein Stück weit ihren industriellen, unsinnlichen Charakter. Der Künstler ließ das Blech mit genormten Farben lackieren, wodurch die Oberfläche einer Autokarosserie gleicht.
Weitere Informationen findet Ihr unter: <link http: www.staedelmuseum.de _blank>www.staedelmuseum.de
Der Besuch des Städel Gartens ist kostenfrei.