Nach knapp vier Wochen dürfen die Frankfurterinnen und Frankfurter wieder auf den städtischen Grillplätzen brutzeln. Klima‑ und Umweltdezernentin Tina Zapf‑Rodríguez (Grüne) hat das seit dem 9. Juli bestehende Verbot offenen Feuers am Mittwoch „bis auf Weiteres“ aufgehoben. „Wir hatten im Frühsommer wochenlang extreme Hitze und Trockenheit – die Böden waren ausgedörrt, die Vegetation wie Zunder“, begründete die Dezernentin das zwischenzeitliche Moratorium: „In dieser Lage hätte jeder Funke einen verheerenden Brand auslösen können.“
Der Dank der Dezernentin gilt jenen Bürgern, die das Grillverbot klaglos akzeptierten. Eine nennenswerte Zahl von Ordnungswidrigkeiten musste das Grünflächenamt in dieser Zeit nicht ahnden.
Gefahr entspannter, Wachsamkeit bleibt Pflicht
Entscheidend für die Lockerung waren die ergiebigen Regenfälle der vergangenen Wochen. Sie ließen den Waldbrandgefahrenindex (WBI) des Deutschen Wetterdienstes von zuvor Stufe 4 („hohe Gefahr“) auf niedrigere Werte sinken. Der Index wird täglich auf einer Skala von 1 bis 5 berechnet; bei Stufen 4 oder 5 können Kommunen Grillverbote verhängen und offenes Feuer im Wald strikt untersagen.
Obwohl das Grillen auf den ausgewiesenen Plätzen nun wieder gestattet ist, mahnt Zapf‑Rodríguez zur Vorsicht: „Im Wald selbst bleibt das Rauchen ebenso wie jedes offene Feuer grundsätzlich verboten.“ Selbst bei günstigen Wetterdaten könne eine Phase sommerlicher Trockenheit den Index rasch nach oben treiben. Die Stadt behält sich daher vor, das Verbot jederzeit erneut in Kraft zu setzen.
Für den Moment dürfen die Rostsaison‑Begeisterten ihren Grillanzünder wieder aus dem Schrank holen – unter der Prämisse, die Glut im Auge zu behalten und Funkenflug zu vermeiden. Denn so wechselhaft das Wetter, so beständig bleibt die Verantwortung jedes Einzelnen, Frankfurts Grünflächen vor Brand- und Umweltschäden zu bewahren.
