Zum 25. Mal hat die Stadt Frankfurt den Nachbarschaftspreis vergeben. Fünf Projekte und Initiativen wurden am Dienstag im Gesellschaftshaus im Palmengarten ausgezeichnet. Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) würdigte dabei das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die mit ihren Ideen für mehr Zusammenhalt in den Stadtteilen sorgen. Der Preis ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert.
Fünf Preisträger in den Hauptkategorien
In der Kategorie „Kultur vor Ort“ wurde das „Rollende Buchcafé“ geehrt – ein Lastenrad, das seit März Kinderbücher und Kaffee ins Gallus bringt und Nachbarschaft zum gemeinsamen Lesen einlädt.
Den Preis für „Demokratie leben im Quartier“ erhielt der „Zirkus der Vielfalt“ des Zirkusprojekts Zarakali in Ginnheim. Dort trainieren jede Woche rund 300 Kinder und Jugendliche, hinzu kommen offene Angebote und ein Nachbarschaftscafé.
Die Bürgerinitiative „Gemeinsam gegen Einsamkeit“ wurde in der Sparte „Nachbar:innen für Nachbar:innen“ ausgezeichnet. Sie organisiert seit 2022 regelmäßige Stammtische und Veranstaltungen für alleinstehende Menschen.
In der Kategorie „Schöner, Bunter, Nachhaltiger“ ging der Preis an den Verein „Radieschen – Helfer mit Herz“, der jährlich mehr als 60 Tonnen Lebensmittel vor dem Wegwerfen rettet und an Bedürftige verteilt.
Für „Gemeinsam lernen im Quartier“ wurde das Projekt „Auf Deutsch bitte“ geehrt. Dort unterrichtet die pensionierte Lehrerin Dorothea Cyrus-Bill Frauen aus Fechenheim-Nord in Deutschkursen, die inzwischen Teilnehmerinnen aus mehreren Herkunftsländern besuchen.
Jubiläum mit Sonderpreisen
Zum 25. Jubiläum wurden zudem drei Sonderpreise vergeben – an den Heinrich Kiosk, das Nachbarschaftsfest Zentmarkweg und das Frauenfrühstück Zeilsheim. Insgesamt waren in diesem Jahr 52 Bewerbungen eingegangen.
Voitl hob in ihrer Ansprache die gesellschaftliche Bedeutung des Engagements hervor: „Demokratie ist eben nicht nur, alle paar Jahre ein Kreuz zu machen. Demokratie ist, wenn Menschen ihre Stadt mitgestalten. In einer Zeit, in der viele nur schreien und fordern, sind Sie diejenigen, die handeln.“
Vielfalt des Engagements sichtbar
Neben den Hauptpreisen gab es weitere Anerkennungen, etwa für das Kinderparlament des Vereins SG Bornheim, die Pflanzgruppe Riederwald oder das Seniorenkaffee in Harheim. Die Spannweite der Initiativen reichte von niedrigschwelligen Sprachkursen über Urban Gardening bis hin zu kulturellen Begegnungsorten.
Der Nachbarschaftspreis zeige, so Voitl, dass Frankfurt auf eine lebendige Kultur des Miteinanders bauen könne – getragen nicht nur von Institutionen, sondern vor allem von den Bürgerinnen und Bürgern selbst.












