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Goldener Apfel 2019 auf dem Apfelwein-Festival verliehen

15.08.2019 | 13:43 Uhr | Leute
Goldener Apfel 2019 auf dem Apfelwein-Festival verliehen

Noch bis zum Sonntag wird auf dem Roßmarkt in der Frankfurter Innenstadt der Hessen liebstes Getränk gefeiert – der Apfelwein. Das beliebte Apfelwein-Festival ist der ideale Ort, um auch die Menschen zu würdigen, die sich in ganz besonderer Weise um die hessischen Streuobstwiesen verdient machen. Für solche Menschen haben die Naturschutz-Akademie Hessen, der MGH GUTES AUS HESSEN GmbH sowie dem Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e. V. 2007 die Verleihung des Goldenen Apfels ins Leben gerufen. 

In diesem Jahr wurde ein echter „Rundum-Kümmerer“ als Hessens bester Streuobstwiesenschützer geehrt: Torsten Horn aus Eschwege. Er kümmert sich gleich um mehrere Streuobstwiesen im Werra-Meißner-Kreis. Ob die Anpflanzung alter Obstsorten, Schafbeweidung, Vogel-Nistkästen und Bienenstöcke, Torsten Horn betreibt mit viel Hertzblut Naturschutz, der gewürdigt werden muss. Und so überreichte Stadträtin Rosemarie Heilig dem engagierten Streuobstwiesenschützer die Auszeichnung zusammen mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. 

„Es beeindruckt mich immer wieder, wie sehr sich Menschen mit unserem Kulturgut Streuobstwiese identifizieren und so viel Zeit und Leidenschaft in ihre Pflege investieren“, stellte Rosemarie Heilig bei der Preisverleihung fest. „Torsten Horn ist ein herausragendes Beispiel dafür und hat den Goldenen Apfel mehr als verdient.“ „Ich freue mich sehr, dass wir über Herrn Horns Bewerbung um den Goldenen Apfel von seinem Engagement erfahren haben“, sagt auch Albert Langsdorf, Leiter der Naturschutz-Akademie Hessen und Mitglied der siebenköpfigen Jury aus Vertretern der Initiatoren des Goldenen Apfels. „Schnell war klar, dass er der diesjährige Gewinner der Auszeichnung sein wird.“ 

Verdienter Preisträger

Torsten Horn hat seit 2015 einen Patenschaftsvertrag zur Obstbaumpflege auf einer Streuobstwiese nahe Eschwege, ein Jahr zuvor hatte er eine weitere Wiese von der Stadt gepachtet. Beide Wiesen sind zusammen 8.800 Quadratmeter groß und haben teils auch älteren Baumbestand. Die 60 Obstbäume der Wiesen sind zum größten Teil Apfelbäume gängiger Sorten wie Kaiser Wilhelm, Weißer Glockenapfel und Goldparmäne, aber auch Birnen-, Pflaumen-, Süß- und Sauerkirschbäume sind darunter. Einige abgängige Bäume hat Torsten Horn vor zwei Jahren durch alte Apfelsorten wie Körler Edelapfel, Heuchelheimer Schneeapfel und Martens Sämling sowie zwei Mirabellensorten, Nancy- und Metzmirabelle, ersetzt. Als Mitglied der BUND Ortsgruppe Werra-Meißner-Kreis war er zudem an der Anlage einer „Reiser- Wiese“ zur Erhaltung heimischer Obstsorten beteiligt und konnte dabei unter anderem seine Erfahrungen im Veredeln von Obstbäumen einbringen. 25 Bäume alter Regionalsorten stehen für weitere Pflanzungen in seinem Anzucht-Beet. Seine Wiesen und auch die des BUND halten seine Shropshire-Schafe kurz. Zudem schützt die Schafbeweidung vor zu hohem Wühlmausdruck. Die Flächen werden ohne Dünge- und Pflanzenschutzmittel bewirtschaftet. Das Obst, das nicht in den Eigenverbrauch geht, gibt er an die Streuobst-Initiative Werra-Meißner ab. Zudem hat Torsten Horn auf seiner Fläche 30 Nistkästen für unterschiedliche Vogelarten aufgehängt. Ein befreundeter Imker stellt seine Bienen zur Bestäubung zur Verfügung. Die Honigernte ist so gut, dass er weitere Beuten aufstellen kann. 

Begehrte Auszeichnung 

„Auch im zwölften Jahr der Auszeichnung verliert der Goldene Apfel nicht an Attraktivität“, stellt Julia Kraushaar fest, Geschäftsführerin MGH Gutes aus Hessen GmbH. „Wir hatten zahlreiche Bewerbungen von Privatpersonen und Organisationen.“ „Streuobstwiesenschutz ist und bleibt ein wichtiges Thema im Naturschutz“, erklärt Albert Langsdorf. „Die Wiesen bieten Lebensraum für mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten und sind damit wertvolle Biotope.“ Auch Stadträtin Heilig betonte in ihrer Laudatio die große Bedeutung der Streuobstwiesen: „Die Wiesen prägen weite Teile unseres hiesigen Landschaftsbildes und verdienen besonderen Schutz. Sie können aber nur langfristig erhalten werden, wenn eine sinnvolle Nutzung des Obstes gewährleistet wird und Bewusstsein und Akzeptanz in der Bevölkerung für die heimischen Obstwiesen herrscht.“ 

Die sinnvolle Nutzung des Obstes liegt vor allem Martin Heil, Vorsitzender des Verbandes der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e. V., am Herzen. „Immer noch bleiben jedes Jahr wertvolle Naturalien auf hessischen Streuobstwiesen ungenutzt. Unter dem Motto ‚Äpfel gehören ins Glas!‘ rufen wir Streuobstwiesenbesitzer dazu auf mitzuhelfen, möglichst alle heimischen Streuobstwiesenäpfel zu Apfelwein und Apfelsaft zu verarbeiten. Wer seine Äpfel zum richtigen Zeitpunkt erntet und zur Kelterei bringt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiese.

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