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Graffiti für die Freiheit – Ukrainischer Künstler gestaltet Schaufenster in Frankfurt

01.10.2025 | 14:55 Uhr | Leute
Graffiti für die Freiheit – Ukrainischer Künstler gestaltet Schaufenster in Frankfurt

Zum Tag der Deutschen Einheit prägen in diesem Jahr nicht nur der Römerberg und die neue Altstadt das Bild der Feierlichkeiten, sondern auch die Braubachstraße. Dort hat der ukrainische Graffiti-Künstler Balabaiev Viacheslav mehrere Schaufenster mit politischen und historischen Botschaften gestaltet.

Ausgangspunkt der Aktion war das Café „Das Herz von Frankfurt“, das weitere Geschäfte wie das Restaurant Iimori, den Frankfurter Salon, Magus Antiquitäten, Maison Slilou und den Philokalist Concept Store zum Mitmachen gewann. Im Schaufenster des Concept Stores entstand ein Werk mit dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“, der aus den iranischen Protesten bekannt ist.

Erinnerung an den Wert der Freiheit

Die Arbeiten des Künstlers wurden am 1. Oktober in Anwesenheit von Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg vorgestellt. Sie würdigte den gesellschaftspolitischen Anspruch der Aktion: „‚Frau, Leben, Freiheit‘ erinnert uns an die mutigen Frauen, die trotz Unterdrückung nicht schweigen. Dies verbindet sich mit Kiew, Charkiw und Odessa, weil es überall um dasselbe geht: Um Freiheit, Würde und das Recht auf Selbstbestimmung.“

Eskandari-Grünberg betonte, dass diese Botschaften im Geist des 3. Oktober stünden: „Die Demokratie ist kein Geschenk, sondern muss immer wieder gelebt und verteidigt werden.“

Zitate aus Geschichte und Gegenwart

Die Kunstaktion trägt das Motto „Wir schützen unsere Demokratie – gemeinsam für Freiheit, Vielfalt und Zusammenhalt“. Viacheslavs Arbeiten greifen historische Zitate ebenso auf wie soziale Parolen, die für den Kampf um Freiheit und Demokratie stehen. In den Schaufenstern prangt etwa Willy Brandts Ausruf „Berlin wird leben und die Mauer wird fallen!“ – ein Verweis auf die deutsche Wiedervereinigung. Weitere Texte spiegeln internationale Freiheitsbewegungen wider und verbinden die deutsche Geschichte mit aktuellen politischen Kämpfen.

Teil der Feierlichkeiten

Das Projekt ist eingebettet in die Veranstaltungsreihe „Jazz zum Dritten“, die von der Tourismus+Congress GmbH in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Stadtmarketing und dem Dezernat der Bürgermeisterin organisiert wird. In diesem Jahr steht sie zugleich im Zeichen von 35 Jahren deutscher Einheit.

Der Künstler, der 2022 aus der Ukraine nach Frankfurt kam und in der städtischen Szene längst etabliert ist, sieht seine Arbeit als Stimme aus der Hip-Hop-Kultur: „Es ist wichtig, sich Gehör zu verschaffen.“ Bereits zuvor gestaltete er die Südtribüne des FSV-Stadions und gilt inzwischen als fester Bestandteil der Frankfurter Street-Art-Szene.

Die Schaufenster-Malereien in der Braubachstraße sind noch bis Sonntag, 5. Oktober, zu sehen – als eindringlicher künstlerischer Beitrag zu einem Feiertag, der an den Wert von Freiheit und Zusammenhalt erinnert.

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