Am Mittwoch, dem 9. Juli, tritt in Frankfurt ein umfassendes Grillverbot in städtischen Grünanlagen in Kraft. Die Entscheidung des Umweltdezernats erfolgt auf Grundlage der anhaltend trockenen Witterungsverhältnisse – trotz gelegentlicher Regenschauer bleibt die Lage angespannt. Die Böden in Parks, auf Friedhöfen und im Stadtwald sind ausgetrocknet, jeder Funke birgt das Risiko eines Flächen- oder Waldbrandes.
Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima und Umwelt, verteidigt den Schritt als präventive Maßnahme: „Ich weiß, dass für viele Frankfurter Grillen zu einem perfekten Sommer gehört. Doch zum Schutz unserer Grünanlagen appelliere ich, das Grillverbot ernst zu nehmen.“ Der Appell unterstreicht das Spannungsverhältnis zwischen städtischer Lebensqualität und ökologischer Verantwortung.
Verbot mit breiter Tragweite
Das Verbot gilt für alle Arten von Grills – unabhängig vom Brennstoff. Es betrifft nicht nur Holzkohle- oder Gasgrills, sondern ausdrücklich auch Elektrogeräte und Shishas mit glühender Kohle. Auch das Entzünden von Grablichtern auf Friedhöfen wird aus Sicherheitsgründen als riskant eingestuft und sollte unterlassen werden.
Die Allgemeinverfügung vom 1. Juli 2025, auf deren Grundlage das Verbot erlassen wurde, sieht keine zeitliche Begrenzung vor. Es bleibt gültig, bis es offiziell aufgehoben wird. Damit setzt die Stadt Frankfurt ein deutliches Zeichen: Die Gefahrenlage duldet keinen Spielraum.
Die Realität der Klimafolgen in der Stadt
Die Entscheidung kommt nicht aus dem luftleeren Raum. Erst am 6. Juli brannte es im Frankfurter Stadtwald nahe Bergen-Enkheim. Die Flammen konnten erst in den frühen Abendstunden unter Kontrolle gebracht werden – ein mahnendes Beispiel für die reale Gefahr, die vom ausgetrockneten Untergrund ausgeht.
Die Försterinnen und Förster des Grünflächenamts rufen die Bürgerinnen und Bürger daher erneut zur Achtsamkeit auf. Eine achtlos weggeworfene Zigarette kann ausreichen, um einen verheerenden Brand zu entfachen. Bereits unter normalen Bedingungen sind Grillplätze in Frankfurt ausschließlich dort erlaubt, wo sie explizit ausgewiesen sind. Nun aber ist selbst dort jegliches Feuer untersagt – auch an den beliebten Waldspielparks in Schwanheim und Scheerwald.
Ordnungsamt übernimmt Kontrolle
Die Einhaltung des Grillverbots wird vom Ordnungsamt überwacht. Hinweise auf Verstöße oder Gefahrenquellen nimmt das städtische Grünflächenamt unter der Telefonnummer 069/212-30991 entgegen. Auch allgemeine Informationen zur Verfügung können dort erfragt werden.
Fazit: Sommer mit Augenmaß
Die Stadt Frankfurt sendet ein unmissverständliches Signal: Der Schutz von Mensch, Natur und öffentlicher Infrastruktur hat Priorität. Das Grillverbot mag als Einschränkung empfunden werden – doch angesichts der klimatischen Realitäten ist es Ausdruck verantwortungsvoller Politik. Der urbane Sommer wird 2025 nicht durch das Knistern der Holzkohle bestimmt, sondern durch ein kollektives Bewusstsein für die Verletzlichkeit unserer grünen Lungen.












